Handbuch E-Money, E-Payment & M-Payment

von: Thomas Lammer

Physica-Verlag, 2006

ISBN: 9783790816525 , 436 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 80,91 EUR

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Mehr zum Inhalt

Handbuch E-Money, E-Payment & M-Payment


 

Internet-Zahlungen aus der Sicht der Verbraucher (S. 307-308)

Malte Krüger, Kay Leibold

Lehrstuhl Geld und Währung am Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung an der Universität Karlsruhe

1 Einleitung
Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der siebten Online-Umfrage „Internet-Zahlungssysteme aus Sicht der Verbraucher" zusammen. Durch die Auswahl der im Netz angebotenen physischen und digitalen Güter und durch die Bewertung der einzelnen Zahlungssysteme erhält der Leser einen Einblick, welche Gründe für die Wahl eines Zahlungssystems verantwortlich sind. Bezahltrends werden durch den Vergleich mit vorangegangenen und anderen Studien aufgezeigt. Nach wie vor dominieren im Internet die traditionellen Zahlungsverfahren Online-Überweisung (Online Banking), Kreditkarte und Lastschrift. Auch die Zahlung per Nachnahme wird sehr häufig angeboten. Die Akzeptanz neuerer Verfahren wie beispielsweise der vorausbezahlten oder der E-Mail-basierenden Verfahren liegt, mit einer Ausnahme, meist (noch) unter fünf Prozent. Allerdings verzeichnen die neuen Verfahren im Bereich digitaler Güter einen etwas höheren Marktanteil.

Bei der Bewertung der fünf Bezahlarten Online-Banking, Kreditkarte, vorausbezahlte Systeme, Inkasso-Systeme und Mobiltelefon erreichen vor allem Online-Banking und die Kreditkarte gute Noten hinsichtlich Verbreitung, Zukunftserwartung und Einfachheit. Viele Teilnehmer geben an, dass sie ihr gewähltes Bezahlsystem vor allem deshalb nutzen, weil sie es bereits kennen und keine Notwendigkeit sehen, ein neues System nutzen zu müssen.

2 Sieben Jahre „Internet-Zahlungssysteme aus Sicht der Verbraucher"
Während der Einzelhandelsumsatz in Deutschland seit vielen Jahren stagniert, verzeichnet der E-Commerce nach wie vor kräftige Zuwächse und ein Ende des Wachstums scheint nicht absehbar. Damit bleibt der Internet-Zahlungsverkehr ein Wachstumsmarkt. Dies spiegelt sich in der regen Aktivität auf Anbieterseite wieder. Trotz vieler Marktaustritte lockt die E-Payment-Branche weiterhin neue An bieter an. Jüngstes Beispiel sind die Gerüchte über einen geplanten Markteintritt von Google (Spiegel Online 2005).

Die Kunden stehen dem vielfältigen Angebot jedoch zurückhaltend gegenüber. Dies zeigt die Umfrage „Internetzahlungssysteme aus der Sicht der Verbraucher" (IZV7). Diese Online-Umfrage wird seit 1998 am Lehrstuhl Geld und Währung (Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung) der Universität Karlsruhe (TH) regelmäßig durchgeführt. Die in der vorliegenden Studie dargelegten Ergebnisse stammen aus der 7. Befragung (März 2004 bis Mai 2004) und basieren auf der Auswertung von 13.186 Fragebögen.

Bei der Umfrageserie IZV handelt es sich um eine offene WWW-Umfrage. Offene WWW-Umfragen weichen z.T. deutlich von mündlichen Befragungen und Panels ab. Männer, junge, hochgebildete und technikaffine Menschen sind meist überrepräsentiert. Die Ergebnisse sind somit für die Gesamtbevölkerung nicht repräsentativ. Dies ist jedoch nicht unbedingt von Nachteil, da gerade die Meinungen und Einstellungen so genannter „Innovatoren und First Mover" für die weitere Entwicklung junger Märkte von hohem Interesse sind.

3 Wie wird bezahlt?

Der Konsument kann außerhalb des Internet seine Schuld auf verschiedene Möglichkeiten begleichen. An der Ladenkasse hat er beispielsweise die Wahl zwischen Bargeld, Lastschriftverfahren, Electronic Cash, GeldKarte oder Kreditkarte. Beim Versandhandel kann der Käufer zwischen Nachnahme, Lastschrift oder Überweisung auswählen. Im Internethandel mit materiellen Gütern finden sich vor allem die aus der Offline-Welt bekannten Verfahren wie Nachnahme, Kreditkarte, Lastschriftverfahren und Überweisung.

Anders sieht die Situation bei digitalen Gütern aus. Diese können unmittelbar, per Klick, bezogen werden. Abgerechnet werden diese Güter meist per Kreditkarte oder Online-Überweisung. Handelt es sich jedoch um niedrigpreisige digitale Güter, wie beispielsweise Musikdownloads oder Zeitungsartikel, so kommen häufig neuere, speziell für das Internet entwickelte Verfahren zum Zuge: vorausbezahlte Konten oder Inkasso- und Billingsysteme. Letztere laufen über bestehende Abrechnungsbeziehungen (beispielsweise die Telefonrechnung) oder ein spezielles Konto, das periodisch auszugleichen ist.