Die Mädchenakademie - Erotischer Roman

von: Sandra Henke

Heyne, 2010

ISBN: 9783641047948 , 224 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 6,99 EUR

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Die Mädchenakademie - Erotischer Roman


 

"13   (S. 106-107)

Als Emma die Punkte von Ruby gutgeschrieben bekam, staunte sie nicht schlecht. Ruby war während des Schuljahres das fünfte Mitglied des Geheimclubs gewesen. Sie hatte nicht nur mehr Punkte gesammelt als Charlotte, sondern auch mehr als Lauren. »Sie hatte mit Holly gleichgezogen.« Charlie lag neben Emma auf dem Bett und schaute durch das weit geöffnete Fenster zum Sternenhimmel auf. Megan war also die ungekrönte Königin der Lolitas.

Diese Erkenntnis versetzte Emma einen Stich, denn sie stellte sich Megan mit Christian vor. Momentan sah es so aus, als würde sie das Rennen machen, weil sie die taffste von allen Mädchen war und vor nichts zurückschreckte. Emma hätte gerne mehr über die Aufgaben erfahren, die die Mädchen bereits absolviert hatten, aber sie hatte nichts aus ihnen herausquetschen können. Auch nicht über Ruby. Verschwiegenheit ist eine Tugend, das ist eine unserer Regeln, hatte Megan auf dem Speicher gesagt. Emma hatte eine reelle Chance, den Wettkampf zu gewinnen.

Dank Ruby. Während sie Megan, Holly, Charlie und Lauren, die in die Parallelklasse gegangen waren, vom Sehen her kannte, kam der Name Ruby ihr völlig unbekannt vor. Entweder hatte sich das Mädchen für den Club einen knackigen Kosenamen zugelegt, oder sie war unscheinbar gewesen und in der Masse untergegangen. »Wie habt ihr es nur geschafft, eure Eskapaden fast das ganze Schuljahr über geheim zu halten?«, fragte Emma und blickte zu Charlotte. Charlie zwinkerte. »Indem wir taktisch wichtige Personen mit einbezogen haben.« »Lehrer, wie Patrick Conway zum Beispiel.« »Jason von der Security, Mike, der Kochazubi, Linda aus der Buchhaltung …«

»Danke, ich habe genug gehört«, unterbrach Emma sie. Sagte ihre Freundin die Wahrheit? Wie konnten es die Mädchen so bunt getrieben haben, und Emma hatte es nicht bemerkt? Die fünf waren tatsächlich äußerst diskret gewesen. »Hattet ihr kein schlechtes Gewissen?« Charlie wurde auf einmal so blass wie der Mond, den sie durch das Fenster sehen konnten, er war fast voll. Ihr Lächeln wirkte verkrampft. »Sie hatten auch ihren Spaß. Wir haben sie nicht ausgenutzt, sondern unsere Lust mit ihnen geteilt.« »Auch du?« Emma legte sich auf die Seite, um sie anschauen zu können.

»Du meinst, weil ich lesbisch bin?« Als Emma nickte, fuhr Charlie fort. »Rate mal, weshalb ich die wenigsten Punkte habe? Ich würde mich nicht als bi bezeichnen, aber bis zu einem bestimmten Grad empfinde auch ich Lust dabei, einen Mann zu reizen. Es macht mir eine diebische Freude, ihn dazu zu bringen, dass er vor Erregung winselt. Aber ich habe nie mit einem geschlafen.« »Warum hast du dann beim Club mitgemacht?« »Um Erotik in allen Facetten kennenzulernen, meinen Horizont zu erweitern, nicht alleine zu sein …« Charlotte klang nicht überzeugend. »Außerdem war Ruby meine Freundin.« »Dann seid ihr gemeinsam dem Club beigetreten?«, hakte Emma nach. Charlie war ein frühreifes Früchtchen, keine Frage, aber irgendetwas stimmte nicht. Sie war von einem Moment auf den anderen verändert, ungewohnt in sich gekehrt."