Radon in der Kurortmedizin : Zum Nutzen und vermeindlichen Risiko einer traditionellen medizinischen Anwendung

Radon in der Kurortmedizin : Zum Nutzen und vermeindlichen Risiko einer traditionellen medizinischen Anwendung

von: Helmut G Pratzel, Peter Deetjen (Hrsg.)

Prof. Dr. Dr. Helmut G. Pratzel, 1997

ISBN: 9783980443722 , 246 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 14,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Radon in der Kurortmedizin : Zum Nutzen und vermeindlichen Risiko einer traditionellen medizinischen Anwendung


 

Grundsätzliches zur Radonbalneologie und Kurortmedizin (S. 78-79)

General Questions in Therapeutic Use of Radon and Health Resort Medicine

Helmut G. Pratzel, Institute of Medical Balneology and Climatology of the Ludwig- Maximilians-University Munich (Germany)

Radon ist kein Arzneimittel. Es kann kein Arzneimittel sein, weil es keine pharmakologischen Wirkungen hat. Es kann keine pharmakologischen Wirkungen haben, weil es in Konzentrationen von 10-15 g/L angewandt wird und diese Konzentration damit jenseits aller stofflich bekannten Wirkungen liegt. Es kann keine pharmakologischen Wirkungen haben, weil es ein Edelgas ist. Wie wirkt es dann aber? Radon wirkt als a-Strahlenquelle. Durch Radon werden bestimmte Bereiche des Körpers mit energiereichen und unmittelbar vor Ort wirkenden ionisierenden Strahlen stimuliert. Radonbalneologie ist deshalb eine besondere Form der Strahlentherapie. Die Radonbalneologie wendet die geringsten Strahlendosen in der Strahlentherapie an.

Die Radonbalneologie kann nur verstanden werden, wenn die Prinzipien der Balneologie und Kurortmedizin als Teilgebiet der Naturheilverfahren verstanden werden. Balneologische Maßnahmen beruhen grundsätzlich auf teilweise Jahrhunderte alter medizinischer Erfahrung. An primärer Stelle stand hierbei immer der klinisch faßbare und für ärztliches Handeln notwendige, therapeutische Befund. Die Erklärung der Wirkmechanismen stand an sekundärer und nicht primär wichtigen Stelle eines vorwiegend akademischen Interesses.

Die Verfahren der Balneotherapie leiten sich nicht aus theoretisch begründeten Grundmodellen ab, sondern wurden empirisch gefunden und durch experimentelle Erfahrung an besonders umfangreichen Patientenkollektiven über viele Jahrzehnte bis zum heutigen Wissensstand weiterentwickelt. Deshalb sind lineare einfache Erklärungsmodelle, nach denen der Wirkstoff an einem postulierten Wirkort anzutreffen sein muß, hier nicht anwendbar. Der primäre Wirkort kann bei dem auf vielen Ebenen (humoral, neural, immunologisch) verknüpften komplexen Funktionssystem des Organismus an völlig anderen Orten liegen, als es nach dem derzeit bekannten Wissensstand zu vermuten ist.

Die Balneologie bedient sich stimulativer und reizintensiver Methoden, die eine Herausforderung für zahlreiche physiologische Mechanismen sind und zur Steigerung reaktiver Antworten veranlassen. So wie das Training muskulärer Funktionen werden andere dynamische Prozesse in ihrer Regulationskapazität gefordert und verbessert. Radon stimuliert die Reparaturkapazität der stochastischen endogenen Mutation. Radon vermindert pathologisch erhöhte Schmerzempfindsamkeit. Radon aktiviert die Entzündungsabwehrbereitschaft. Radon normalisiert pathologisch entgleiste Funktionen durch endogene Leistungen und macht damit den Organismus unabhängig von exogen zugeführten unterstützenden Hemmstoffen.