Fallbuch HAWIK-IV

von: Franz Petermann, Monika Daseking

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2009

ISBN: 9783840921995 , 235 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 26,99 EUR

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Fallbuch HAWIK-IV


 

10 Schlaganfall (S. 195-196)

Monika Daseking

10.1 Allgemeine Einführung in das klinische Störungsbild


Der Schlaganfall gehört zu den seltenen pädiatrischen Erkrankungen. Es wird jährlich mit ca. 500 Neuerkrankungen gerechnet, am häufigsten ereignen sich Schlaganfälle vorgeburtlich und im Zusammenhang mit der Geburt (Roach et al., 2008). Gefäßverschlüsse hirnversorgender Arterien oder Venen und Hirnblutungen können als Komplikation einer Vielzahl von Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters auftreten. Dazu gehören Herzerkrankungen, Infektionen, hämatologische, metabolische oder vaskuläre Erkrankungen. Oft wird der Schlaganfall aber erst durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren ausgelöst.

Das klinische Bild eines Schlaganfalls stellt sich häufig ebenso facettenreich dar wie die langfristige Entwicklung nach dem Akutereignis. Dabei spielen das Alter zum Zeitpunkt des Schlaganfalls, die Größe und die Lokalisation eine besondere Rolle für die weitere Entwicklung (zusammenfassend s. Daseking, Lemcke, Macha & Petermann, 2007, Daseking & Petermann, 2007). In den meisten Fällen muss mit neuropsychologischen Beeinträchtigungen gerechnet werden, die auch einen Einfluss auf den Bildungsweg der Kinder haben und sich auf den schulvermittelten Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen niederschlagen können. Kognitive Beeinträchtigungen nach einem frühen Schlaganfall können sehr breit gefächert sein, gleichzeitig aber auch einen hohen Grad an Selektivität aufweisen.

Da im HAWIK-IV durch das zugrunde liegende Modell schwerpunktmäßig auch neuropsychologische Teilleistungsbereiche wie Aufmerksamkeit oder Gedächtnis erfasst werden, kann davon ausgegangen werden, dass sich eine Hirnschädigung, wie ein Schlaganfall, in einem spezifischen und/oder globalen kognitiven Profil niederschlägt. Daher sollen im Folgenden drei Fälle dargestellt werden, die unterschiedliche Einflussfaktoren auf das Outcome berücksichtigen. Dazu gehören in diesem Fall die Lokalisation (rechte vs. linke Hemisphäre) und das Alter zum Zeitpunkt der Schädigung (perinatal vs. spätes Kindesalter).

10.2 Fallbeispiel 1: Sina, 16,1 Jahre altes Mädchen nach linkshemisphärischem Schlaganfall im Alter von 14,6 Jahren

10.2.1 Anamnese

Zusammenfassung der Vorbefunde.

Es zeigte sich folgendes Bild:
&bull, Zustand nach Schlaganfall im Bereich der Stammganglien linksseitig sowie Nucleus caudatus links und Corona radiata 2005 mit Reinfarkt im Abstand von drei Tagen,
&bull, hochgradige Stenose im Bereich des Carotis-Siphon links bei umgebender entzündlicher Veränderung im Sinus cavernosus,
&bull, Hemiparese rechts,
&bull, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen sowie residuale Sprachstörung."