Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

von: Lorna Byrne

Kailash, 2011

ISBN: 9783641068899 , 480 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 9,99 EUR

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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin


 

"KAPITEL 19 Ich bin hier, ich bin hier — hier bin ich (S. 208-209)

Eines Morgens war ich mit meiner kleinen, erst ein paar Monate alten Ruth zur Routineuntersuchung im Gesundheitszentrum. Zurück daheim stillte ich sie und spürte, wie sich eine Präsenz, ein Geist, langsam unserem Häuschen näherte. Ich sprach ein kleines Gebet und dachte dann nicht weiter darüber nach. Im Verlauf der nächsten Tage fühlte ich die Anwesenheit dieses Geistes immer öfter – und immer näher. Ich fühlte etwas an meinem Körper, das mich mächtig nach unten zog.

Es war, als drückte er mich auf den Boden hinunter, bisweilen mit aller Kraft. Ich betete immer wieder und bat Gott, ihn zu sich in den Himmel zu nehmen, diesen Geist, wer auch immer er sein mochte. Eines Tages schließlich, ich stand in der Küche am Spülstein und hatte die Haustür offen gelassen, sah ich den Geist in den Flur hereinkommen. Seine Erscheinung war sehr blass und ich nahm ihn nur verschwommen wahr, hatte aber den Eindruck, einem männlichen Wesen, das größer war als ich, gegenüberzustehen – wobei ich mir aber keine wirkliche Vorstellung von seinem Äußeren machen konnte.

Ich ließ mein Geschirr stehen. Bevor ich ihn körperlich spüren konnte, fragte ich meinen »Besucher«: »Was ist nicht in Ordnung? Wie kann ich dir helfen?« Der Geist klammerte sich an mich und sagte: »Ich bin hier, ich bin hier, hier bin ich!« Er wiederholte die Worte unaufhörlich, immer und immer wieder, doch ich konnte nicht verstehen, weshalb. Mir war klar, er wollte mir nichts Böses, war aber so verzweifelt, dass er sehr stark an mir zerrte, mich körperlich zu Boden zog. Für einen Moment lang versank alles um mich her, und als ich zu mir kam, fand ich mich an einer Seite der Spüle wieder, ich hielt mich eisern daran fest, um mich aufrecht zu halten. Unvermittelt ließ der Geist los – im selben Moment rief ich nach meinen Engeln und begann erneut zu beten.

Dann klopfte es an der Eingangstür, obwohl sie offen stand. Als ich mich umwandte, fiel mein Blick auf drei meiner Engel: Michael, Hosus und Elija. Hosus imitierte beim Hereinkommen einen Clown mit Riesenlatschen an den Füßen und brachte mich damit zum Lachen. Ich dankte ihm, denn das Lachen hatte ich gerade wirklich nötig. »Was hat es mit diesem Geist auf sich?«, wollte ich wissen. Engel Michael trat auf mich zu und ergriff meine Hände. Hosus postierte sich zu meiner Linken, während Elija die rechte Seite übernahm. »Michael, dieser Geist hat mich eben beinahe auf den Fußboden gezerrt!«, sagte ich. Er antwortete: »Lorna, wir werden dir emotionale und körperliche Kraft spenden – genug für dich und den Geist, aber wir können dir nicht mehr darüber sagen – noch nicht. Denk dran, wir sind allezeit bei dir, du wirst nie alleine sein.«

»Michael, ich kann es nicht leiden, wenn du dich so verhältst. Warum geht es nicht ein bisschen einfacher?« »Tut mir leid, Lorna, wir können dir jetzt nicht mehr sagen, weil du dann nicht mehr in der Lage wärest, dem Geist zu helfen.« Bei diesen Worten löste er meine Hand von seiner. Von da an erschien der Geist täglich. Ich wusste nur vorher nie wann – es konnte genauso gut morgens wie abends sein. Und jedes Mal zerrte er mich zu Boden, wobei er mit Verzweiflung in der Stimme schrie: »Ich bin hier, ich bin hier, hier bin ich!« Die folgenden Monate hindurch nahm meine Erschöpfung zu. Joe arbeitete wieder in der Teppichfabrik und schien nie zu bemerken, wie müde ich war. Er war wohlauf in dieser Zeit, doch die grauen Schatten ließen mich den schleichenden Verfall seiner inneren Organe verfolgen. Schließlich konnte ich mit Hilfe von Visionen erkennen, dass der Geist ein junger Mann zwischen 17 und 20 Jahren war und den Namen Peter trug; er war irgendwie von Wasser eingeschlossen und kämpfte, um herauszukommen.