Tamora - Im Sumpf des Lasters

von: Thomas Riedel

epubli, 2018

ISBN: 9783746718811 , 337 Seiten

9. Auflage

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 3,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Tamora - Im Sumpf des Lasters


 

»In dieser Welt
mit ihrer schmutzigen Phantasie
ist man entweder jemandes Frau
oder jemandes Hure – oder
auf dem besten Wege, das eine
oder das andere zu werden.«

John Irving

 

 

 

Kapitel 1


 

Es war wieder einmal Flurwoche. Das Säubern des Treppenhauses gehörte nicht gerade zu ihren liebsten Beschäftigungen, aber der aushängende Reinigungsplan ließ ihr keine andere Wahl. Sie kam nicht umhin: Diese Woche war sie dran. Um ihr die leidige Angelegenheit ein bisschen zu versüßen und interessanter zu gestalten, hatte sich ihr dominanter Freund etwas Besonderes für sie einfallen lassen.

Mit einem wissenden und zugleich erwartungsfreudigen Lächeln tauchte Tamora den Feudel ins warme Wischwasser und wartete, bis er sich ordentlich vollgesogen hatte. Dann zog sie ihn aus dem Putzeimer, wrang ihn kurz aus und begann die Treppe zu wischen. Stufe um Stufe bewegte sie sich langsam rückwärts.

Ihr Freund hatte darauf bestanden, dass sie sich für ihn zurechtmachte und sie angewiesen, sich während der Reinigung des Treppenhauses auf gar keinen Fall umzudrehen – gleichgültig dessen, was immer auch passieren würde.

Tamora hielt sich an die Abmachung. Auch als sie Schritte im Hausflur vernahm, wendete sie nicht ihren Kopf, um nachzusehen, wer da kam. Schließlich gehörte es zum Spiel, dass er sie beim Putzen überraschte. Still hoffte sie, dass es auch tatsächlich ihr Freund war, der da gemächlich die Treppe hinaufschritt. Anderenfalls hätte sie jetzt ganz rasch das Weite gesucht. So, wie sie im Augenblick gekleidet war, wollte sie sich nur ungern von ihren Mitbewohnern erwischen lassen.

Bevor sie ihre Wohnung verließ, hatte sie sich für ihn aufgestylt – entsprechend seiner Haftnotiz, die immer noch am Badezimmerspiegel klebte. Sie war in eine schwarz-rote Lederkorsage geschlüpft und hatte ihre hauchzarten schwarzen Nahtstrümpfe an den sechs Strapsen befestigt. Wie gefordert hatte sie auf den dazugehörenden Slip verzichtet. Um nicht völlig entblößt zu sein, war sie nicht umhingekommen, das Outfit um einen kurzen Lederrock zu ergänzen, bevor sie in ihre High Heels geschlüpft war. Sie wusste, dass es nicht seiner gewünschten ›Kleiderordnung‹ entsprach, und dass sie deswegen Strafe zu erwarten hatte – aber da musste sie notfalls durch. Ihr Aufzug im Hausflur war ohnehin schon peinlich genug und in gewisser Weise reizte sie der Gedanke bestraft zu werden sogar.

Auf das Spiel war sie auch nur eingegangen, weil sie sich um diese Zeit allein im Haus wähnte. Die alleinstehenden Eigentümer der übrigen drei Wohnungen waren um diese frühe morgendliche Stunde bereits alle auf dem Weg zu ihren Arbeitsstellen.

Da war jedenfalls jemand im Treppenhaus. Deutlich vernahm sie die immer näher kommenden Schritte. Ihre innere Anspannung wuchs.

Es fiel ihr schwer sich nicht umzudrehen, aber sie hielt sich an die ihr gestellte Aufgabe. Auch als die Person hinter ihr stehenblieb, verhielt sie sich ganz ruhig und gab keinen Laut von sich. Sie tat unbekümmert, so, als sei es das normalste von der Welt, in ihrem Aufzug die Treppen zu wischen.

Für sie stand fest, dass es sich nur um ihren Freund handeln konnte, der in diesem Augenblick fasziniert ihr ungenügend bekleidetes Hinterteil anstarrte, das sich unter dem eng anliegenden Minirock abzeichnete. So, wie sie ihn kannte, ließ er in diesem Moment seinen Blick über ihre bestrumpften Beine auf- und abwandern und geilte sich an dem Anblick auf, den sie ihm bot.

»Na, gefällt dir, was du siehst, mein Herr? … Ich war gehorsam. Entspricht es dem, wie du es von mir erwartet hast?«, erkundigte sich Tamora sanft und wackelte leicht provokant und einladend mit ihrem Gesäß. »Bediene dich, wenn dir danach ist. Du brauchst dich nicht zurückhalten. Es gehört alles dir. Du wirst sehen, wie feucht mich der Gedanke an unser Spiel bereits gemacht hat.«

Das war keineswegs übertrieben. Schon beim Ankleiden war sie so erregt gewesen, dass sie es sich am liebsten selbst gemacht hätte. Nur mit Mühe hatte sie sich zurückhalten können.

Der Unbekannte ließ sich nicht lange bitten.

Ohne ein Wort zu sagen, streckte er seine Hand aus und begann damit hingebungsvoll ihren knackigen Hintern zu streicheln. Nach einer Weile widmete er sich ihren langen Beinen. Immer wieder strich er sanft über ihre Strümpfe. Dabei ließ er seine Fingerspitzen langsam an der Außenseite ihrer Beine hinabgleiten, nur um sich gleich darauf, behutsam und ebenso langsam, über die Innenseite hinauf ihrer Scham zu nähern.

Erwartungsvoll verharrte Tamora in ihrer gebückten Haltung auf den mittleren Treppenstufen. Sie hielt ihre Augen geschlossen und genoss die Liebkosungen in vollen Zügen.

Plötzlich trat der Unbekannte näher an sie heran. Sie registrierte, wie er seinen Unterleib gegen ihr Gesäß drückte, empfand den Griff seiner kräftigen Hände an ihren Brüsten und fühlte das zarte Kneten.

Tamora spürte, wie ihre Erregung zunahm und sie sich nichts sehnlicher wünschte als jeden Augenblick von ihm brutal genommen zu werden. Sie wollte ihn in sich fühlen, hart und ausdauernd.

Als der schweigsame Mann an seiner Hose zu nesteln begann, kam ihr ein fürchterlicher Gedanke.

Was, wenn er gar nicht mein Freund ist? Vielleicht ist ja einer meiner Nachbarn überraschend zurückgekehrt?

Sie dachte kurz darüber nach, ob sie sich nicht besser umdrehen und vergewissern sollte, mit wem sie es da zu tun hatte – entschied sich aber dagegen. Damit würde sie alles kaputt machen und die berauschende Magie des Augenblicks zerstören.

Im Haus gab es vier kleine Wohnungen. Tamora kannte jeden der Eigentümer.

Ich frage mich, wer von ihnen wohl über genügend Dreistigkeit verfügt, meine Situation derart schamlos auszunutzen? Wer sich da hinterrücks an mir zu schaffen macht ohne mich über den Irrtum aufzuklären?

»Bist du es, Schatz?«, erkundigte sie sich, bekam aber nach wie vor keine Antwort.

Trotz ihrer Unsicherheit rührte sie sich nicht vom Fleck und ließ es geschehen, dass der Unbekannte mit sanftem Druck ihre Schenkel zu öffnen begann. Gleich darauf presste er ihren Körper fest an sich heran und ließ seine Hände forsch in ihren Schritt gleiten. Ohne lange Umschweife schritt er direkt zur Tat.

Tamora wurde von einer Woge erotischer Erregung mitgerissen. Noch immer wusste sie nicht, mit wem sie es zu tun hatte, aber das war ihr in diesem Augenblick völlig egal. Jetzt wollte sie nur eines: seine Männlichkeit in sich spüren und die Wogen der Ekstase genießen.

Den unmittelbaren Eigentümer der Nachbarwohnung klammerte sie von vornherein aus. Mr. Chapman war ein 55-jähriger, verwitweter Beamter – viel zu penibel und korrekt, als dass er spontan eine derart verlockende Gelegenheit ausgenutzt hätte.

Obwohl, dachte sie, haben es nicht gerade diese stillen Typen faustdick hinter den Ohren?

Die Räume unterhalb ihrer Wohnung hatte ein katholischer Priester bezogen, und zwar einer von der modernen Sorte. In seiner Freizeit ging er ab und zu mal in Szenekneipen. Sie hatte ihn dort schon mehrfach gesehen. Natürlich war ihr bewusst, dass er als Geistlicher moralisch verpflichtet war, gewisse Bedürfnisse zu unterdrücken. Und dennoch waren derartige Begierden sicher auch bei einem Mann der katholischen Kirche vorhanden. Es lag also durchaus im Bereich des Möglichen, dass er es war, der in diesem Moment mit ihr ›sündigte‹.

Neben dem Pfarrer wohnte der 30-jährige Friseur Roger Dixon. Tamora hatte ihn noch nie zusammen mit einem Mädchen gesehen, doch sie war ihm schon des Öfteren in Begleitung eines jungen, gutaussehenden Mannes im Flur begegnet. Die unmittelbaren Nachbarn erzählten sich, die beiden hätten ein Verhältnis miteinander. Sie wusste nicht, ob dies dem Vorurteil geschuldet war, dass Männer jener Berufsgruppe grundsätzlich vom anderen Ufer waren. Letztlich war ihr das völlig egal. Sie empfand es keineswegs als anstößig, wenn jemand homosexuell war.

Aber kann ich ihn deswegen automatisch aus dem ›Kreis der Verdächtigen‹ ausschließen? Immerhin ist es nicht völlig auszuschließen, dass mein reizvoller Anblick in ihm plötzlich die wundersame Vorliebe für das weibliche Geschlecht erweckt hat, oder?

Sie lachte in sich hinein.

Denk nicht immerzu darüber nach, sagte sie sich, sonst bringst du dich noch um den größten Genuss deines Lebens. Wer immer es sein mag, er versteht es eine Frau glücklich zu machen.

Während sie noch ihre Vermutungen darüber anstellte, wer sich da an ihr zu schaffen machte, war der Mann dazu übergangen ihren Kitzler mit den Fingern zu stimulieren – und ihr lustvolles Stöhnen reflektierte im halbhoch gefliesten Hausflur. Nach und nach wurde sie lauter und sie dachte nicht mehr darüber nach, dass man es inzwischen wohl auch in den Kellerräumen hören konnte.

»Fick mich endlich!«, forderte sie ihn keuchend auf. Sie spürte wie es ihr bereits feucht an den Innenschenkeln hinunterlief. »Ich will deinen Schwanz in mir spüren!«

Der Mann drückte sein Becken jetzt noch fester gegen ihren Po. Sie fühlte den Druck, ehe sein Schwanz bis zum Anschlag in sie eindrang. Langsam näherten sie sich im Rhythmus an. Er nahm sie hart und fest, wie sie es mochte, mal schneller, mal langsamer und umspielte mit seinen Händen ihre Brüste.

»Los mach schneller, fester, härter!«, feuerte sie den Unbekannten an. »Ich brauche das! Besorge es mir, so als wäre es das letzte Mal! Fick mich! … Komm schon! … Schneller!«

Schon...