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In und um Lübeck - 66 Lieblingsplätze und 11 Naturwunder, die Sie besucht haben müssen!
Zwickelbier statt Rotspon (S. 77-78)
Die Kunst des Bierbrauens kann in Lübeck auf eine lange Tradition zurückblicken. Die ersten Brauhäuser werden um 1400 erwähnt. Dabei war das Braurecht nicht an die Besitzer, sondern an die Häuser gebunden. Sie durften nur mit Zustimmung des Stadtrats und der Nachbarn errichtet werden. Jeder Betrieb benötigte pro Woche bis zu 5.000 Liter sauberen Wassers.
Die Stadt ließ um 1500 die Wakenitz aufstauen und errichtete eine Wasserkunst, die das kostbare Nass über unterirdische Kanäle zu den Brauereien leitete. Man exportierte in den Ostseeraum, nach England, Holland, Flandern und sogar Ostindien. Im Zuge der Mechanisierung und Industrialisierung schrumpfte das Gewerbe zu wenigen Großbrauereien zusammen. Die letzte große wurde 1988 geschlossen, ein Jahr später öffnete der Brauberger.
Seine Spezialität ist das Brauen von Zwickelbier, so, wie es im Mittelalter hergestellt wurde. Es wird direkt nach dem Gärungsprozess angeboten. Der Name kommt vom Zwickelhahn, mit dem der Braumeister eine erste Probe nimmt. Hier ist alles Handarbeit. Das Bier wird in Holzfässern gelagert und täglich frisch angezapft. Man kann dem Braumeister über die Schulter schauen.
Was er produziert, ist ungefiltertes, naturtrübes Bier mit relativ niedrigem Kohlensäuregehalt und muss wegen seiner geringen Haltbarkeit frisch getrunken werden. Und es ist gesund. – Dann mal Prost! dem braumeIster über dIe schuLter schauen Das brauberger-6-gänge-menü: Brot mit Schmalz und grobem Salz, Suppe vom Erdapfel fein angemacht, Streifen von edlem Fisch gehäufelt, krustiger Braten vom Schwein mit Kraut und warmer Salat von Erdapfel und Speck, Lübische Beerengrütz, ganz rot mit Sahne, Scheiterhaufen von Käs und Trauben. Dazu ein Schnaps und frisches Zwickelbier aus dem 1,5 Liter Pitcher so viel man mag. Dauer: drei Stunden.
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