Die Rolle der Frau in Arthur Schnitzlers erzählerischem Werk. Judentum und bürgerliche Welt

von: Katja Vaders

GRIN Verlag , 2005

ISBN: 9783638350761 , 119 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 36,99 EUR

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Die Rolle der Frau in Arthur Schnitzlers erzählerischem Werk. Judentum und bürgerliche Welt


 

Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für neuere Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Arthur Schnitzler ist einer der maßgeblichsten Autoren der Wiener Moderne und des Fin de siècle. Seine Literatur spiegelt in besonderem Maße die Situation des Bürgertums und den Zerfall der Habsburger Monarchie und des liberalen Bürgertums wider. Hauptsächlich in seiner späteren Prosa legte er sein Hauptaugenmerk auf die Situation der Frauen. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren seiner Zeit rückte er in einigen seiner Werke die Frau und ihre Rolle im Bürgertum in den Mittelpunkt des Geschehens. Dadurch gelingt es ihm, die Doppelmoral der bürgerlichen Gesellschaft zu beleuchten. Einerseits leben seine weiblichen Protagonistinnen in der aufkeimenden Moderne und wollen an den Errungenschaften einer industrialisierten Gesellschaft partizipieren. Des Weiteren haben sie das Bedürfnis nach einem Bildungsstand, der dem ihrer männlichen Mitbürger gleichkommt. Sie verlangen nach sexueller Selbstbestimmung, dem Recht auf finanzielle Unabhängigkeit durch das Ausüben eines Berufes und wehren sich gegen eine Versklavung durch die Ehe. Dies geschieht allerdings nicht öffentlich, sondern äußert sich im Inneren, in nicht ausgelebten Wünschen und Träumen. Gefangen im Korsett bürgerlicher Konventionen leben sie, trotz der Modernität ihrer Gesellschaft, immer noch so, wie es schon ihre Großmütter taten. Die Psychoanalyse, durch Sigmund Freud und seine Anhänger durchaus salonfähig im Wien des Fin de siècle, trat gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren Siegeszug an. Schnitzler, der in Sigmund Freud durch die psychologische Intuition in seinem Werk einen großen Anhänger fand, war vielleicht der erste Autor, der versuchte, seinen Lesern einen Blick in das Gefühlsleben seiner Protagonisten und im ganz besonderen Maße seiner Protagonistinnen zu gewähren, indem er ihre Gefühle und innersten Gedanken, ihre Wünsche und Sehnsüchte erkannte und beschrieb. Gerade in seinem späteren Werk im frühen 20. Jahrhundert legte er sein Hauptaugenmerk auf die Rolle der Frau seiner Zeit, die Schwierigkeiten, mit denen sie in der konventionellen und zutiefst bürgerlichen Gesellschaft der kurz vor dem Untergang stehenden Habsburger Monarchie zu kämpfen hatte. Daher möchte ich zunächst einen kurzen Blick auf die politischen und gesellschaftlichen Umstände von Schnitzlers Wien um die Jahrhundertwende werfen. [...]