Hungerkriminalität und Philanthropie im kolonialen Südasien

von: Constanze Weigl

GRIN Verlag , 2005

ISBN: 9783638393072 , 19 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Hungerkriminalität und Philanthropie im kolonialen Südasien


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,5, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Südasien - Institut), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn des Jahres 2002 herrscht in weiten Teilen des südlichen Afrika eine Hungersnot von unvorstellbarem Ausmaß. 2,6 Millionen Menschen in Malawi, Sambia, Simbabwe und Mosambik können nur noch mit Hilfe des Welternährungsprogramms überleben. Ein Ende der Dürreperiode ist bis jetzt noch nicht abzusehen.1 Katastrophen dieser Art sind aus der westlichen Welt verschwunden und werden nur noch mit der Vergangenheit Europas assoziiert.2 Heutzutage treten Hungersnöte überwiegend in 'Dritte Welt' Ländern auf, wie am obigen Beispiel deutlich wird. Eine Gemeinsamkeit aller Hungersnöte besteht jedoch darin, wie Menschen Krisen und Dürren wahrnehmen und in welcher Art und Weise sie darauf reagieren. Opfer einer Hungersnot in Indien im 19. Jahrhundert handelten ähnlich wie Menschen in Hungersnöten in Europa im 18. Jahrhundert. Es gibt zweifelsohne kulturelle und wirtschaftliche Aspekte der Hungersnot, die den indischen Kontext charakterisieren, diese vermindern jedoch nicht die Parallelen zwischen den verschiedenen Hungerkatastrophen.3 In der vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit der zentralen Frage: 'Wie reagieren Menschen, wenn sie hungern ?' Im ersten Kapitel stelle ich die Ursachen für Reaktionen (Hungerunruhen und -kriminalität) der Hungernden dar. Hauptgrund ist der Hunger: 'The riots were ,rebellions of the belly', and there is a suggestion that this is somehow a comforting explanation.'4 Im folgenden Kapitel werde ich verschiedene Formen der Hungerkriminalität aufzeigen, mit denen die Hungernden ihre Subsistenz zu sichern suchten. Neben den Unruhen der Bevölkerung in der Öffentlichkeit trat in zunehmendem Maß die Gewalt innerhalb der Familie, die ich anschließend darstellen werde. Zu Betonen ist das aktive Handeln der Hungernden: '(...), its ,victims' also emerge as active agents who struggled to survive through a variety of silent and violent methods.'5 Abschließend möchte ich noch auf Konsequenzen der Hungerunruhen eingehen und aufzeigen wie die jeweiligen Machthaber, aber auch die Bevölkerung, durch relief works und Formen der Philanthropie6 versuchten, die Hungersnot zu bewältigen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Hungersnot von 1837/38, die sich in Nordindien ereignete und einen Wendepunkt der famine policy der britischen Kolonialmacht darstellte. [...]