Argentinien und die US-Außenpolitik während des Zweiten Weltkriegs

von: Christopher Wertz

GRIN Verlag , 2005

ISBN: 9783638364232 , 33 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Argentinien und die US-Außenpolitik während des Zweiten Weltkriegs


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Als der argentinische Präsident Nestor Kirchner kürzlich über ein Treffen mit dem US-Präsident im Rahmen des panamerikanischen Gipfels in Monterrey befragt wurde, in dem neben der Schuldenrückzahlungen auch die von den USA kritisierte Kubapolitik Argentiniens zur Sprache kommen könnte, sagte Kirchner: 'Podemos concertar reuniones, pero no nos cita nadie porque somos un pais independiente y con dignidad.' (Clarín, 7.1.2004) Die Unabhängigkeit, der Nationalstolz und die Würde - gerade wenn es um das außenpolitische Verhältnis mit den USA geht, sind dies in Argentinien Schlagworte mit langer Tradition. Gilt Argentinien heute als einer der größten Gegner der von den USA geplanten amerikanischen Freihandelszone und als unerwünschter Hoffierer des Castro-Kubas, so war das zweitgrößte Land des Cono Sur bereits seit dem Erwachen von Washingtons panamerikanischen Plänen Ende des 19. Jahrhunderts meist ein ungemütlicher 'Nachbar' für die USA. In diesem konfliktreichen Verhältnis kann die Zeit des Zweiten Weltkrieges als besonders heikle Zuspitzung gelten. Die USA gedachten hier im Rahmen einer panamerikanisch koordinierten Wirtschafts- und Sicherheitspolitik ihren politischen sowie wirtschaftlichen Einfluss in Lateinamerika hegemonial zu festigen und zugleich eine hemisphärische Allianz gegen die Achsenmächte zu schaffen. Argentinien verweigerte sich jedoch beharrlich den US-Plänen. Ihre traditionelle wirtschaftliche, kulturelle sowie politische Bindung an Europa einerseits, und die eigenen hegemonialen lateinamerikanischen Ambitionen, die nationalen Größenvorstellungen Argentiniens andererseits. Beides führte zu tiefsitzender Aversion von breiten Teilen der argentinischen Elite gegen die USA und verbot ein Engagement auf deren Seite. Als sich Argentinien weigerte seine Außenpolitik den US-Interessen anzugleichen und auf eine neutrale Haltung im Krieg beharrte anstatt sämtliche Verbindungen zu den Achsenstaaten abzubrechen und sich so vollkommen zum US-amerikanisch dominierten westlichen Kriegsbündnis zu bekennen, spitzte sich die Lage zu. Die USA waren nicht weiter gewillt die Renitenz Argentiniens zu dulden und begannen spätestens seit Anfang 1942 massiven wirtschaftlichen, diplomatischen und indirekten militärischen Druck auf Buenos Aires auszuüben, um Buenos Aires zum Einlenken zu bewegen.