Soziologische Grenzen der Spieltheorie

von: Daniel Ammon

GRIN Verlag , 2004

ISBN: 9783638242264 , 18 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Soziologische Grenzen der Spieltheorie


 

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1.3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Globalisierung II, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer unter Soziologen (und besonders unter Soziologiestudenten) behauptet, das sich soziales Verhalten mit mathematischen Formeln und Computersimulationen analysieren lässt, hat zumeist mit Desinteresse, skeptischen Blicken oder engagiert vorgetragenen Gegenargumenten zu rechnen. Soziologie war und ist eine Bücherwissenschaft und ein von aufklärerischen Prinzipien getragenes wissenschaftliches Diskussionsforum. Sie wird ihrem Gegenstand nur gerecht, wenn sie die Komplexität der Realität nur so weit reduziert, wie es unbedingt nötig erscheint, um überhaupt über einen sozialen Sachverhalt eine Aussage machen zu können. Der Soziologie geht es nicht in erster Linie um formale Reinheit und ein abstraktes, logisch konsequentes Denken, sondern um eine den Menschen dienliche Analyse der realen Verhältnisse. Und wer sich einmal ein Statistikseminar im Fach Soziologie gönnt, der wird bemerken, daß die Studenten diese Veranstaltung aufgrund ihrer mathematischen Ausrichtung eher als lästige Pflicht betrachten und weniger als Bereicherung ihres wissenschaftlichen Instrumentariums. Es gibt also von Seiten der Soziologen sowohl wissenschaftlich begründete als auch persönlich motivierte Gründe, der Spieltheorie,die letztlich eine Spielart der Mathematik ist, distanziert gegenüberzustehen. Erschwerend kommt wohl noch die heimliche Befürchtung hinzu, daß ein funktionierendes mathematisches Modell der sozialen Wirklichkeit der Soziologie die Existenzberechtigung nehmen oder ihr zumindest viele ihrer ureigenen Gebiete streitig machen könnte. Wenn man die sozialwissenschaftliche Literatur zur Spieltheorie überblickt, so findet man dann auch im wesentlichen Argumente und Beispiele, warum und wo die Sichtweise bzw. die Grundlagen der Spieltheorie der Wirklichkeit nicht gerecht werden. Es tritt deutlich zutage, daß das Hauptanwendungsgebiet der Spieltheorie im wirtschaftlichen Bereich liegt. In den letzten Jahren allerdings wurde von den Spieltheoretikern die evolutionstheoretische Bedeutung ihrer Wissenschaft hervorgehoben. Die Wirtschaftswissenschaften mussten von nun an etwas umdenken, denn die Möglichkeit, daß es nicht unbedingt das 'egoistische Gen' ist, daß den Menschen zum Erfolg führt, sondern soziales Verhalten viel fruchtbarer ist (wie es die Ergebnisse der spieltheoretischen Forschungen nahe legen), steht in Opposition zu den bisherigen wirtschaftswissenschaftlichen Grundannahmen. [...]