Irrationalismus in der nationalsozialistischen Erziehungsphilosophie

von: Aonym

GRIN Verlag , 2004

ISBN: 9783638260961 , 76 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 29,99 EUR

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Irrationalismus in der nationalsozialistischen Erziehungsphilosophie


 

Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 1,3, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Sprache: Deutsch, Abstract: Irrationalismus und Esoterik boomen seit Anfang des 20ten Jahrhunderts, als Helena P. Blavatsky die Geheimwissenschaften für ein breites Publikum zugänglich machte, nahezu unverändert in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Selbst die nicht im esoterischen Sumpf feststecken, verhalten sich zumeist unkritisch zu Grenzwissenschaften und Übersinnlichem; Wissenschaftlichkeit bleibt dabei selbstverständlich auf der Strecke. Unterschiedliche Formen der Wissenschaftskritik haben zwar zweifellos etwas notwendig Fortschrittliches an sich (namentlich die der Antipositivisten), nicht aber die aus dem spirituellen Lager, denn wenn die Wissenschaft generell abgelehnt oder als zweitrangig angesehen wird - und mit ihr folgerichtig die Vernunft - ist der Rückfall hinter die allemal kritisch zu betrachtenden, aber tendenziell doch humanen Errungenschaften der Aufklärung vorprogrammiert. Viele niveauvolle und wissenschaftlich ernst zu nehmende Denker und Schulen befassten sich mit einer Kritik der Vernunft. Die gesamte deutsche Romantik beispielsweise war antibonarpartistisch geprägt und damit vernunftfeindlich und reaktionär. Der populärste Irrationalismus kommt von auf höherem Niveau schreibenden Philosophen wie Arthur Schopenhauer oder Friedrich Nietzsche, deren Antiintellektualismus und Willenspriorität mehrere Generationen prägte. Später dann focht Oswald Spengler, noch etwas später Martin Heidegger gegen den Antagonisten irrationalistischen Idealismus: die materialistische Philosophie, die von einem progressiven Standpunkt aus als Vorläufer der bisher nur als Utopie denkbaren Emanzipation des Individuums von sozioökonomischen Zwängen angesehen werden kann, bzw. mit ihr gleichzusetzen ist. Die philosophischen und soziologischen Entwürfe der radikalidealistischen Denker sind in akademischen Kreisen bekannt, ihr akademischer Anspruch verhinderte zumeist allerdings eine breite Massenwirkung, für deren Etablierung zweitklassige Irrationalisten zuständig waren: Geisterseher und Mystiker, Spiritisten und Wunderheiler, Theosophen und Satanisten sorgten für einen Abbau kritischen Denkens in der Bevölkerung, die sich dann um so leichter in den jeweils vorherrschenden ökonomischen Apparat (heute in den Markt, früher in tradierte Standes- Hierarchien) integrieren lässt.