Christen im Gespräch mit dem Islam

Christen im Gespräch mit dem Islam

von: Muhammad Wolfgang G. A. Schmidt

GRIN Verlag , 2004

ISBN: 9783638263955 , 16 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 12,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Christen im Gespräch mit dem Islam


 

'Niemand hat Gott je gesehen' (Joh.
1,18a), sagt uns die Bibel. In der Tat: Wir
können nur das wissen über Gott und
auch glauben, was uns in den Heiligen
Schriften überliefert ist. Darin enthüllt
sich uns ein Teil dessen, was Gott in
Substanz und Qualität ausmacht, was
Gott 'an sich' ist. Wir können es nur annehmen
oder nicht, je nachdem, wie wir
Gott selber erfahren. Damit ist auch
schon ein weiterer Gesichtspunkt ausgedrückt,
nämlich der, dass einzelne Menschen
diesen Gott zwar in der gleichen
Weise seines Wesens an sich, aber aus
der eigenen Lebensperspektive heraus
doch z.T. sehr unterschiedlich erfahren.
Da dieser Gott ein persönlicher Gott ist
und eine individuelle Beziehung zu jedem
Menschen in dessen Leben hat, ist
die religiöse Erfahrung mit Gott eine
sehr persönliche und individuelle Angelegenheit.
Kein Wunder also, dass manche
Menschen in ihren jeweiligen Kulturen
und Religionen z.T. doch sehr unterschiedliche
Gottesvorstellungen, auch an
Hand der jeweiligen 'Heiligen Schriften',
entwickelt haben.
Einführendes
Judentum, Christentum und Islam haben
- und zwar in genau dieser historischen
Reihenfolge - sich als eigenständige
Religionen zwar im Laufe der Zeit
nicht nur als eigenständige Glaubenssysteme
mit eigenem Kult und Riten und
jeweils eigenen schriftlichen Tradierungen
entwickelt. Sie haben trotz aller Unterschiede
im einzelnen doch gemeinsame
Wurzeln: Sie sind nicht nur alle drei
monotheistische Religionen, die beanspruchen,
an den gleichen Einen und
Wahren Gott, der sich für die Christen später in Jesus Christus geoffenbart hat,
zu glauben. Alle drei sind sie auch prophetische
Religionen, die sich als solche
eben durch den absoluten Anspruch, die
einzig wahre Botschaft von Gott zu verkünden,
auszeichnen. Ein monotheistisches
Gottesverständnis, von Propheten
verkündet, beinhaltet ja eigentlich immer
einen Anspruch auf die alleinige religiöse
Wahrheit. Und schließlich berufen sich
alle drei Religionen auf ihre spirituellen
Wurzeln in Abraham, der sich ja durch
seinen besonderen Glauben an Gott
auszeichnete und daher ein Zeugnis des
absoluten Gottvertrauens und des Wirkens
Gottes im Leben des Menschen
darstellt. Mit Sicherheit aber sind diese
abrahamitischen Wurzeln in diesen drei
Religionen auch ein Zeugnis für den sich
entwickelnden Eingottglauben an den
einzigen und wahren Gott in den alten
semitischen Kulturen des Mittleren
Ostens, dessen Umfeld weitgehend
durch den Vielgottglauben geprägt war,
zu sehen. [...]