Zu George Orwells '1984'

von: Miriam Helisch

GRIN Verlag , 2004

ISBN: 9783638261005 , 43 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 18,99 EUR

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Zu George Orwells '1984'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Politische Utopien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 1949 publizierte Dystopie '1984' von George Orwell zählt nicht nur zu den meistgelesenen, sondern auch zu den am kontroversesten diskutierten Büchern der Weltliteratur. Ich untersuche welche Intention der Zeit seines Lebens politisch denkende und schreibende Orwell mit seinem letzten Roman verfolgte. Eines der zentralen Anliegen Orwells war es, zu zeigen, wie ausgehend von der politischen und sozialen Weltlage zur Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts eine posttotalitäre Schreckensherrschaft weltweit die Macht ergreift. Die Darstellung der historischen Entwicklungsgeschichte des Systems, sowie Fundament und Struktur der Herrschaft sind bei der Untersuchung von zentraler Bedeutung. Bei der Analyse von '1984' als moderner Anti-Utopie ist dem Aspekt Rechnung zu tragen, dass Orwell mit seinem Entwurf der autoritär-etatischen Utopie-Tradition eine radikale Absage erteilt. Wie Orwell selbst zu bedenken gab, handelt es sich bei '1984' um eine dystopische Satire. Parallel zu der Analyse des sozio-politischen Systems werde ich in den jeweiligen Kapiteln herausarbeiten, wie der Autor die Menschheit vor den dem utopischen Gedankengut immanenten totalitären Tendenzen, welche erst in der jüngsten Vergangenheit so verheerende Wirkung gezeigt hatten, warnt. Zu diesem Zweck werde ich den hierarchischen Staatsaufbau, die Funktion der einzelnen Glieder des dystopischen Leviathans, sowie den metaphysischen Überbau des Regimes rekonstruieren. Um das Ich-Bewusstsein des Individuums durch das Kollektivbewusstsein zu ersetzen, muss der menschliche Geist manipuliert und durch den verinnerlichten gesellschaftlichen Zwang kontrolliert werden. In Übereinstimmung mit James Burnham sah Orwell im modernen Totalitarismus, verkörpert in Form des oligarchischen oder bürokratischen Kollektivismus, eine weltweite Gefahr. Orwells Beschreibung des internationalen Systems und des permanenten Kriegszustands sind von elementarer Bedeutung für das Verständnis des Romans. Der Autor beschäftigt sich mit der Macht als pervertierendem Faktor, durch den der Glaube an die emanzipatorische Vernunft diskreditiert wurde. Das psychologische Profil der Täter, die sich offiziell als Retter der Menschheit sehen, sich aber ebenso darüber im Klaren sind, dass ihr ideales Gemeinwesen ein System des 'kontrollierten Wahnsinns' ist, bildet die Voraussetzung für die abschließende Betrachtung.