Mirabai - Stereotypisierung und Idealisierung einer Heiligen aus dem indischen Mittelalter

von: Ramona Lenz

GRIN Verlag , 2003

ISBN: 9783638211680 , 22 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Mirabai - Stereotypisierung und Idealisierung einer Heiligen aus dem indischen Mittelalter


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: sehr gut, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Vergleichende Religionswissenschaft und Religionsgeschichte), Veranstaltung: Die Kraft der Frauen in den Hindu-Religionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lebensgeschichte Mira Bais, eine hinduistische Heilige aus dem 16. Jahrhundert, erfreut sich in der Hindugesellschaft auch heute noch großer Beliebtheit, wie eine Vielzahl weitverbreiteter populärer Nacherzählungen ihres Lebens zeigt. In der folgenden Arbeit möchte ich mich deshalb nicht nur mit der historischen Mira beschäftigen, sondern auch nach ihrer Bedeutung für die Religionsausübung und die Geschlechterverhältnisse in der Hindugesellschaft heute fragen. Zunächst werde ich das Leben Mira Bais nacherzählen und anschließend auf ihre Rolle in der mittelalterlichen bhakti Bewegung eingehen. Da es nur wenige gesicherte Kenntnisse über Miras Leben gibt, muß das meiste als Legende betrachtet werden. Ob Miras Leben sich aber nun tatsächlich so oder anders zugetragen hat, spielt meines Erachtens eine untergeordnete Rolle bei der Frage nach ihrer Bedeutung für die Hindugesellschaft heute. Hierbei ist es vielmehr interessant zu beleuchten, welche Version von Miras Leben aus welchen Gründen von wem bevorzugt wird. Insbesondere was die Einstellung zu den Geschlechterverhältnissen heute anbelangt, ist dies meiner Ansicht nach sehr aussagekräftig. Bevor ich die Bedeutung Miras für die Geschlechterverhältnisse in der Hindugesellschaft heute betrachte, werde ich kurz die Rolle der Frau in Nordindien zur Zeit Miras darstellen. Anschließend werde ich das Dilemma von dharma und bhakti beschreiben, das in Miras Leben zum Ausdruck kommt und auch heute insbesondere für Frauen einen Konflikt darstellt. In diesem Zusammenhang werde ich zwei Positionen in Bezug auf Miras Umgang mit dharma und bhakti gegenüberstellen. Um den Bogen zur heutigen Zeit zu spannen, werde ich abschließend Ergebnisse eine Feldstudie über Rajputinnen wiedergeben, die eine sehr ambivalente Einstellung zu Mira Bai ausdrücken. Insgesamt möchte ich mit der Arbeit die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit verdeutlichen, die insbesondere in Bezug auf Fragen geschlechtsspezifischer religiöser Praxis in der Lebensgeschichte Miras angelegt ist und in ihrer vielfältigen Rezeption heute zum Ausdruck kommt.