Die Kultivierungshypothese von George Gerbner et al.

von: Nadja Wagner

GRIN Verlag , 2003

ISBN: 9783638209731 , 19 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Die Kultivierungshypothese von George Gerbner et al.


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: PSTheorien und Modelle der Massenkommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Vergleiche nun unsere Natur in bezug auf Bildung und Unbildung mit folgendem Erlebnis. Stelle Dir Menschen vor in einer unterirdischen, höhlenartigen Behausung; diese hat einen Zugang, der zum Tageslicht hinaufführt, so groß, wie die ganze Höhle. In dieser Höhle sind sie von Kind auf, gefesselt an Schenkeln und Nacken, so dass sie an Ort und Stelle bleiben und immer nur geradeaus schauen; ihrer Fesseln wegen können sie den Kopf nicht herumdrehen...' Um den Lesern seiner Studie 'Die angsterregende Welt des Vielsehers' den Kern seiner sogenannten Kultivierungshypothese zu veranschaulichen, greift George Gerbner, Dozent an der Annenberg School of Communications in Philadelphia, das Höhlengleichnis von Platon auf. 'Man stelle sich einen Einsiedler vor, der in einer Höhle lebt und mit der Außenwelt lediglich über einen Fernsehapparat verbunden ist, welcher nur zur Hauptsendezeit funktioniert. Seine Kenntnisse von der Welt würden sich ausschließlich aus den Bildern und Fakten zusammensetzen, die er den im Fernsehen vorkommenden fiktiven Ereignissen, Personen, Objekten und Orten entnimmt.' Vielseher, das sind Menschen, mit einem täglichen Fernsehkonsum von mehr als vier Stunden, neigen demnach eher zur Annahme der im Fernsehen widergespiegelten Realität, als Wenigseher, also diejenigen, die täglich weniger als zwei Stunden vor dem Bildschirm verbringen. Vielseher 'kultivieren' auf diese Weise ein sich erheblich unterscheidendes Weltbild, zu dem der Wenigseher. Nach Gerbner unterscheiden sich die Sichtweisen und Vorstellungen der Fernsehrealität in erheblichem Maße von denen der Wirklichkeit. Vielseher nehmen ihre Umwelt anders wahr als Wenigseher und werden vom Fernsehen kultiviert. Anhand von empirischen Untersuchungen konnten Gerbners Aussagen bezüglich der oben beschriebenen Fernsehkultivierung bestätigt werden. Beispielsweise wurden Probanden mit spezifischen Fragen zu deren Weltsicht und allgemeinen Einstellungen konfrontiert. Es zeigten sich erhebliche Unterschiede zwischen den Antworten der Probanden aus der TV Welt und denen aus der realen Welt. 1974 hatten 10 % aller Verbrechen in den USA einen violenten Charakter, in der Fernsehwelt waren es ca. 77%. Vielseher entschieden sich, im Gegensatz zu den Wenigsehern, eher für die Fernsehantwort, damit betrachtete die Forschungsgruppe um Gerbner den Einfluss des TV, also die oben genannte Kultivierungshypothese, als nachgewiesen.