Das Tagelied Heinrich von Morungens

von: Virginia Hocks

GRIN Verlag , 2002

ISBN: 9783638138130 , 11 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Das Tagelied Heinrich von Morungens


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,6, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Ältere Germanistik), Veranstaltung: Grundkurs Mediävistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich habe das Tagelied Heinrich von Morungens zu meinem Seminararbeitsthema gemacht, da mich das Thema einer verbotenen Liebe ebenso berührt, wie interessiert. Die höfische Liebeslyrik entstand aus dem Bedürfnis heraus, über Geschehnisse und Ereignisse zu berichten, die die Dichter und den Hof gleichermaßen berührten, und interessierten umso mehr, wenn das Lied einen heiklen und verbotenen Stoff zum Thema hatte. Das Tagelied war 'in der steten Spannung begründet, die der hohe Minnesang mit seiner Spiritualisierung der Liebe herbeigeführt hatte.'1 Das Tagelied befindet sich mit den Themen der heimlichen Liebe und der Gefahr für Leben und Ansehen innerhalb der Ideologie der Hohen Minne, propagiert aber gleichzeitig deren Überlistung und Hintergehung: es nimmt damit Stellung gegen die Forderungen der Askese und des Triebverzichts, ohne aber die Normen der Gesellschaft, die ganz unvermeidlicherweise auf solche Forderungen aufbaut, in Frage zu stellen und zu gefährden. Der Begriff der 'höfischen Liebe' geht auf den französischen Romanisten Gaston Paris, der 1883 in einem Aufsatz über 'Lancelot' von Chrétien de Troyes folgende Merkmale der höfischen Liebe herausgestellt hat. Laut G. Paris sei die höfische Liebe ungesetzlich, illégitime, und deshalb auf Geheimhaltung angewiesen. Da sie, die körperliche Hingabe einschließt, machen sich die beiden Liebenden des Gesetzesbruches schuldig. Die Höfische Liebe verwirkliche sich in der Unterordnung des Mannes, der sich als Diener seiner Dame betrachte und die Wünsche seiner Herrin zu erfüllen suche. Sie fordere von dem Mann das Bemühen, besser und vollkommener zu werden, um dadurch seiner Dame würdiger zu sein. Höfische Liebe sei 'eine Kunst eine Wissenschaft, eine Tugend' (un art, un science, une vertu), die eigenen Gesetzen folge, die die beiden Liebenden beherrschen müssen.2 Ich möchte mit der Interpretation des Tagelieds von Heinrich von Morungen einen Einblick in die Situation zweier Liebenden geben, die durch Konventionen der höfischen Gesellschaft, zur Geheimhaltung ihrer Liebe gezwungen waren und durch Informationen über Autor, Gattung und Werk einen historischen Bezug zur Zeit der hohen Minne herstellen. [...]