Elementarteilchen - Chiffre unserer Gegenwart - Konzepte für eine dramaturgische Adaption

von: Daniel Kasselmann

GRIN Verlag , 2009

ISBN: 9783640276257 , 36 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 15,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Elementarteilchen - Chiffre unserer Gegenwart - Konzepte für eine dramaturgische Adaption


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Theaterwissenschaft in der Fakultät für Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Skandal ist eine öffentliche Auseinandersetzung, inder es teilweise auch polemisch hergeht und in dem es mindestens zwei Parteien gibt - den Auslöser und dessen Angreifer -, deren Meinung-n meist diametral entgegengesetzt an den verschiedenen Enden der Meinungsskala angelegt sind und die jeweils aufs Heftigste versuchen, die Öffentlichkeit von ihrer Version von Wahrheit zu überzeugen. Damit die Angreifer jedoch überhaupt den entschiedenen Handlungsbedarf bemessen, muß ihnen der Auslöser dafür schon einen derartigen meinungspolitischen Zündstoff in die Hand liefern, an dem sie sich unproblematisch entzünden und explodieren können, ohne dabei Gefahr zu laufen, allein mit ihrer Meinung dazustehen; kurz einem richtigen Skandalauslöser ist bereits die extreme Position inhärent; Mittelmaß vermag hingegen nicht, eine Öffentlichkeit derart vorausberechenbar und quasiautomatisch in zwei Lager zu spalten. Als Michel Houellebecqs zweiter Roman unter dem französischen Originaltitel 'Les particules elementaires' 1998 im Pariser Verlag Flammarion, und ein Jahr später in der deutschen Übersetzung unter dem Titel 'Elementarteilchen' beim Kölner DuMont Buchverlag, erschien, brauchten die Leser nicht lange nach den skandalträchtigen Elementen zu suchen; bereits alle Träger des genetischen Y-Chromosoms konnten sich heftigst auf den Schlips und vielmehr noch sonstwohin getreten fühlen, denn was in dem Satz: 'aber seit Jahrhunderten erfüllten die Männer offensichtlich so gut wie gar keinen Zweck mehr' 1 eine Hauptfigur des Romans, Michel, reflexiv zusammenfaßt, wird am Lebenslauf der zweiten Hauptfigur Bruno dahingehend konkretisiert, daß Männer zur wahrer liebe gänzlich unfähige, in ihrem pathologischen Libidinal-Hedonismus untherapierbar gefangene, Perverse sind, die die sinnvolle Fortentwicklung des Menschen nur bremsen und - da es keinerlei rettende Ausnahmen unter ihnen gibt - deswegen abgeschafft werden müssen.