Minneklage oder Allegorie auf Wien - Walthers Lied 52,23

von: Robert Willrich

GRIN Verlag , 2010

ISBN: 9783640528349 , 19 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Minneklage oder Allegorie auf Wien - Walthers Lied 52,23


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Walther von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konzept der Hohen Minne besagt, dass man die Dame immer preisen soll. Wie lange aber kann man dies bei einer Frau aushalten, die einem keine Beachtung schenkt? Wie lang muss man seine Angebetete umwerben, bis man sich - sofern einem keine genâde zuteil wird- eine neue Frau für seinen dienest suchen darf? Walther hat diese Diskrepanz zwischen höfischem Ideal, minne-Begehren und Hoffnungslosigkeit in seinem Lied Mîn frowe ist ein ungenædic wîp (52,23) thematisiert. In der bisherigen Forschung kursieren hauptsächlich zwei Deutungen des Textes: Die erste betrachtet das Lied als konventionelle Minneklage, die zweite sieht es als Allegorie auf Walthers Leben, die seine Beziehung zum Wiener Hof reflektiert.1 Im Folgenden möchte ich beide Meinungen in meiner Arbeit diskutieren und abwägen, welche Punkte für die verschiedenen Interpretationen sprechen. Dazu werde ich zuerst ganz allgemein die Charakteristika des Klageliedes in der Hohen Minne betrachten und prüfen, inwiefern sich der Text 52,23 tatsächlich in diese Kategorie einordnen lässt. Anschließend soll es mein Ziel sein, die umworbene Dame etwas genauer in Augenschein zu nehmen und ihre beschriebenen Eigenschaften anhand der Erwartungshaltung an Damen der damaligen Zeit herauszustellen, um zu prüfen inwieweit sie die Anforderungen eines höfischen Ideals erfüllt und damit zu einem lohnenswerten Objekt der minne-Werbung wird. Im Anschluss daran soll untersucht werden, wie die bisherigen Annäherungsversuche durch den Sprecher des Liedes verlaufen sind und wie sich die Dame ihm gegenüber verhalten hat, um daraus auf den möglichen weiteren Verlauf zu schließen und die Klage des Mannes genauer zu beleuchten. Womit hat er am meisten zu kämpfen und ist die Ablehnung an sich wirklich das Schlimmste für ihn?