Was ist ein 'linguistisches Areal'? - Methodologisch-theoretische Problemstellungen bei der Entwicklung einer linguistischen Konzeptualisierung

von: Angelika Wagner

GRIN Verlag , 2011

ISBN: 9783640950881 , 105 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 36,99 EUR

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Was ist ein 'linguistisches Areal'? - Methodologisch-theoretische Problemstellungen bei der Entwicklung einer linguistischen Konzeptualisierung


 

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Karl-Franzens-Universität Graz (Sprachwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein 'linguistisches Areal' (bzw. der synonyme Begriff 'Sprachbund') bezeichnet, im gängigen Verständnis, ein geographisches Gebiet, in dem in benachbarten, genetisch nicht oder nicht nah verwandten Sprachen aufgrund von vergangenem und/oder anhaltendem intensiven Sprachkontakt eine konvergente Entwicklung stattgefunden hat. Dies bedeutet, die betroffenen Sprachen weisen neben Ähnlichkeiten in ihrer Lexik auch gemeinsame grammatikalische Strukturen auf, die durch Entlehnung Verbreitung fanden. Der Begriff bzw. das Konzept des 'Sprachbunds' wurde bis heute auf mehr als ein Dutzend geographische Gebiete der Erde 'angewandt', u. a. am Balkan, in Indien (Südasien) und Mesoamerika, aber auch in Europa ('Standard Avarage European'). Das Konzept ist jedoch nicht unumstritten. Die Frage nach einheitlichen Konstitutions- bzw. Definitionskriterien innerhalb der Areallinguistik ist bis heute nicht geklärt. Ich möchte in dieser Arbeit anhand der vier schon erwähnten Areale den problematischen Aspekten dieses linguistischen Forschungsfeldes auf den Grund gehen. Es wird die methodologische und theoretische Vorgehensweise der jeweils wichtigsten Autoren der behandelten Areale verglichen. Am Ende der Arbeit gehe ich auf die Frage ein, wieviel die zeitgenössischen Verwendungen bzw. Interpretationen der zwei Begriffe 'Sprachfamilie' und 'Sprachbund', welche Nikolai S. Trubetzkoy erstmals 1928 als zwei Typen von 'Sprachgruppen' unterschied, mit jener ihres Urhebers noch zu tun haben. Ziel meiner Arbeit ist es nicht, mögliche Antworten auf die vorliegenden methodologisch-theoretischen Problemstellungen zu geben. Vielmehr soll sie überblicksmäßig Einblick in einen (sprach-)wissenschaftlichen Diskurs gewähren, der sich seit Jahrzehnten um die Definition und Verwendung eines Begriffs dreht, dessen Bedeutung von Anfang an verschieden interpretiert wurde.