Was darf die Satire?

von: Daniel Reichelt

GRIN Verlag , 2002

ISBN: 9783638156172 , 17 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Was darf die Satire?


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Jura - Medienrecht, Multimediarecht, Urheberrecht, Note: 12 Punkte, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Juristische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Satire-Begriff geht nach heute vorherrschender Meinung auf die lateinische lanx satura, eine mit verschiedenen Früchten gefüllte Opferschale, zurück. Weitere Herleitungen, besonders während der Spätantike und der Renaissance, nahmen den griechischen Satyr (ein legendäres Mischwesen aus Mensch und Bock) bzw. das griechische Satyrspiel als Quelle für den Begriff an, was angesichts der humoristischen und parodistischen Züge dieses Vorläufers der antiken Tragödie auch durchaus berechtigt erscheint, allerdings seit der Aufklärung als widerlegt gilt. Bis in die frühe Neuzeit hinein war 'Satire' die Bezeichnung einer speziellen literarischen Gattung, nämlich der Römischen Verssatire (siehe II.)2 Um 200 v.Chr. wurde der Begriff 'Satura' von Ennius für sein 'Allerlei' gemischter Gedichte (ohne eigentlichen satirischen Inhalt) verwandt und von Lucilian (siehe II.), der als Erfinder der Satire gilt, übernommen. Erst nach und nach begann sich der Begriff aufzuweichen und bezeichnet heute vor allem eine die Gattungen und Einzelkünste übergreifende Verfahrensweise, die genauer zu definieren sich die Philologie bisher jedoch sträubt. Die Disparität der Erscheinungsformen von Satire macht eine Abgrenzung zu anderen Kunstformen, die nicht dogmatisch sein will, schwierig und würde die Satireforschung eher behindern als voranbringen, zumal sich die Satire längst auch andere Medien wie Bild und Film erobert hat und 'das Satirische' oft nur ein Gestaltungselement unter vielen innerhalb eines Kunstwerkes ist. Im weitesten Sinne wird Satire als Spott oder humoristische Kritik eines bestimmten Sachverhaltes aufgefasst; zu den wichtigsten satirischen Gestaltungsmitteln gehören Negativität, Ironie, Nachahmung und Wiederholung, Verfremdung und Indirektheit. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern soll den Charakter der Satire nur grob umreißen. Eine detailliertere Darstellung wird im III. Abschnitt versucht werden.