Wielands dichterisches Programm anhand des 'Oberon' und 'Klelia und Sinibald'

von: Jasmin Schlotterbeck

GRIN Verlag , 2011

ISBN: 9783640831586 , 17 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 13,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Wielands dichterisches Programm anhand des 'Oberon' und 'Klelia und Sinibald'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit diesen Worten leitet Wieland sein Versepos Oberon ein und verweist damit zugleich auf die Tradition desselben. Genau wie die großen epischen Vorbilder der Zeit - genannt seien hier unter anderem Homer und Vergil - bedient sich Wieland des Anrufs der Musen, welche ihm den Hippogryfen, das Sinnbild dichterischer Fantasie satteln sollen, um noch einmal mit ihm ins 'alte romantische Land' - romantisch steht hier für das 'katholische Mittelalter im Gegensatz zum klassischen Altertum'2 - zu fliehen. Dass Wieland hierbei die Worte 'noch einmal' (!) wählt ist nicht verwunderlich, denn auch er hat nach seiner Arbeit am Agathon erkannt, dass der Roman - wie es Blankenburg treffend formuliert - 'der legitime Erbe des alten Epos werden könnte.'3 Dennoch hält er am Traum eines 'Epos en miniature'4, wenn das 'große Epos im 18. Jahrhundert schon keinen echten Lebensgrund mehr hat'5, fest. So unternimmt er noch zweimal mit Idris und Zenide, als auch mit dem Neuen Amadis den Versuch, ein scheinbar vollgültiges Epos zu schaffen, bevor ihm 1780 mit dem Oberon die Verwirklichung dieses Traumes gelingt. Noch ein letztes Mal also macht er sich mit seinem geflügelten Dichterross auf den Weg, bevor der Roman - eine Gattung der sich Wieland selbst später verstärkt zuwendet - seine Nachfolge antreten darf.Betrachtet man die Anfangsworte des Oberon jedoch vor dem Hintergrund des letzten der Versepen Wielands Klelia und Sinibald - auf das im weiteren Verlauf noch explizit eingegangen wird - ergibt sich eine etwas andere Interpretation. Nun heißt es: Noch ein letztes Mal soll das geflügelte Dichterross ihn auf seine Schultern nehmen und mit ihm ins 'alte romantische Land' fliehen, bevor in Klelia und Sinibald eine Absage an den Oberon mit seiner Märchenhaftigkeit formuliert und ein völlig neues dichterisches Programm ins Leben gerufen wird.