John Rabe und seine Tagebücher in der gegenwärtigen Debatte um das Nanjing-Massaker

von: Slavomir Zidarov

GRIN Verlag , 2010

ISBN: 9783640759576 , 29 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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John Rabe und seine Tagebücher in der gegenwärtigen Debatte um das Nanjing-Massaker


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Über sechzig Jahre sind inzwischen seit den Ereignissen vergangen, die heute als das 'Nanjing Massaker' bezeichnet werden. Bis zur Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erfahren jedoch andere Episoden aus den Kriegsschauplätzen in Ostasien während des Zweiten Weltkrieges, wie beispielsweise der Mukden - Zwischenfall vom 18. September 1931, mit dem der zweite Sino - Japanische Krieg de facto beginnt , oder aber der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki, deutlich mehr Aufmerksamkeit seitens der breiten Öffentlichkeit, vor allem außerhalb von China und Japan, als die Vorkommnisse in Nanjing zwischen dem 13. November 1937 und den ersten Monaten von 1938, welche überwiegend für die wissenschaftlichen Gemeinschaft von Interesse sind. Die Debatte über die historische Wahrheit findet hauptsächlich unter den beiden betroffenen Ländern statt und spielt sich auf einer politisch - emotionalen Ebene ab. In China ist sie in der Nachkriegszeit durch eine ideologisch - populistische Herangehensweise gekennzeichnet, welche um die Konzentration der öffentlichen Aufmerksamkeit auf die Entwicklung und Einheit der neu gegründeten Volksrepublik oszilliert. Während des Korea - Krieges nutzt die chinesische Regierung das Massaker aus, um stärkere patriotische Gefühle gegen die USA in der eigenen Bevölkerung hervorzurufen. Ein Artikel in der Xinhua yuebao (The New China Monthly) von 1952 z. B. verurteilt die amerikanischen Missionare, die während der japanischen Okkupation in Nanjing bleiben und sich an der Gründung und Leitung des Internationalen Komitees zur Errichtung einer Sicherheitszone für Zivilisten in der Stadt beteiligen. Die Mehrheit der in Nanjing eingeschlossenen Einwohner hält sich in dieser etwa 4 km2 großen Zone auf und findet dort ein unter den gegebenen Umständen hohes Maß an Sicherheit und Schutz vor den japanischen Truppen. Der Artikel berichtet, dass die amerikanischen Vertreter, alle von ihnen Missionare, Ärzte oder Lektoren in Nanjing, das Eigentum und die Interessen ihres Landes auf Kosten der chinesischen Flüchtlinge geschützt, der japanischen Armee bei ihrem Angriff auf Nanjing geholfen und Chinesen an sie ausgeliefert haben sollen.