'Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.' Funktion und Wirkung der Sentenzen in Schillers Tragödie 'Wilhelm Tell'

von: Manuel van Megen

GRIN Verlag , 2012

ISBN: 9783656167914 , 17 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

Mehr zum Inhalt

'Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.' Funktion und Wirkung der Sentenzen in Schillers Tragödie 'Wilhelm Tell'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung 'Meister der Sentenzen'1 oder 'Moral-Trompeter von Säckingen'2? Bei der Lektüre des 'Wilhelm Tell' fällt jedem Leser die ungemeine Vielzahl an allgemeinen Weisheiten auf, die Friedrich Schiller in seine Tragödie eingebaut hat. Die sogenannten Sentenzen sollen in dieser Arbeit bezüglich ihrer Funktion und Wirkung innerhalb des Textes und auf das Publikum analysiert werden. Ist 'Wilhelm Tell' ein Meisterstück der moralischen Erziehung oder verliert es gerade durch die Fülle an Sentenzen seine Wirkung? Zunächst wird eine kurze Definition der hier behandelten literarischen Kleinform vorgestellt und ihr Ursprung erläutert, wobei schnell der Bezug zur rhetorischen Schule von Schiller gesucht werden soll. Es gilt zu klären, warum sich der Autor so besonders stark mit dieser Form der Aussage beschäftigt hat, an welchen Schriftstellern er sich orientieren konnte und wie er sich die Wirkung des Theaters auf das Publikum vorstellte. Warum eignet sich gerade die Sentenz in Schillers Augen besonders gut, um die beabsichtigte Funktion des Theaters bzw. der Tragödie zu verwirklichen? Im Mittelpunkt der Arbeit steht dann die Funktion der Sentenz selbst. Wie wird sie in den Text eingebaut, wann kommt sie vor, warum taucht sie immer wieder auf und vor allem, welchen Effekt hat sie innerhalb des Stückes und auf den Zuschauer? Zum einen soll analysiert werden inwiefern Schiller mit Hilfe der Sentenz einen politischen Kommentar zum Zeitgeschehen abgibt, welches gesellschaftliche Verhalten er für richtig hält und wie er sich zu Ideen und Folgen der französischen Revolution positioniert. Zum Anderen wird die Wirkung der Sentenzen bezüglich des Charakters des Protagonisten begutachtet. Inwiefern sind die Sentenzen verantwortlich für den 'Mythos Tell'? Außerdem soll geklärt werden, ob es auch eine strukturelle Funktion von Sentenzen gibt, die lediglich Einfluss auf das Gefüge des Textes hat ohne inhaltliche Relevanz zu besitzen. Bei der Analyse der einzelnen Sentenzen soll zudem stets darauf geachtet werden, in welchem Umfang sie für die Wirkung des Theaters sinnvoll sind und an welchen Stellen sie überflüssig scheinen. Außerdem wird untersucht, ob die allgemeinen Aussagen wirklich außerhalb des Textes bestehen können, bzw. inwiefern sie ihre ursprüngliche Bedeutung verlieren und dadurch die Aussage der Tragödie verfälschen können.