Ingmar Bergman - Licht im Winter - Religionskritik in Ingmar Bergmanns 'Nattvardsgästerna'

von: Christian Schewe

GRIN Verlag , 2012

ISBN: 9783656104872 , 20 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Ingmar Bergman - Licht im Winter - Religionskritik in Ingmar Bergmanns 'Nattvardsgästerna'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Skandinavien und Island, Note: 2,8, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Nordische Abteilung), Sprache: Deutsch, Abstract: Alles in allem ist Nattvardsgästerna ein religionsthematischer Film, der die Religion auf das ihre zentralen Elemente reduziert, auf das tatsächlich Vorhandene. Mithilfe der drastischen Reduktion seiner filmstilistischen Mittel konzentriert sich Bergman auf das Wesentliche und verleiht den markanten Szenen dadurch eine umso tiefere Bedeutung. Es ist der gut inszenierte Versuch Bergmans, dem Publikum seinen Konflikt mit dem Glauben darzubieten. Der Film zeigt ein Glaubensverständnis, das einen wesentlichen Bestandteil seines Künstlerlebens geprägt hat. Dem Rezipienten - insbesondere der damaligen Zeit - sind die aufgeworfenen Konflikte und Fragestellungen nicht fremd. Welche Rolle spielt Kirche? Welche Rolle spielt Kirche auf dem Land, als das einstige soziale und kulturelle Zentrum einer kleinen Gemeinde? Kann Kirche noch nach den Erfahrungen der beiden großen Kriege und in der Angst vor einem neu drohenden Krieg eine zufriedenstellende Antwort auf existenzielle Fragen bieten? Gerade zu dem Zeitpunkt, wo die Welt scheinbar nicht mehr von Religionen, sondern von säkularen Ideologien beherrscht wird. Es ist vielsagend, dass zur Zeit der Filmentstehung in Rom das Zweite Vatikanische Konzil startet, um den Veränderungen der Welt gerecht zu werden. Ähnliche künstlerische Beiträge bietet Dürrenmatt mit seinen Physiker (ebenfalls 1961 entstanden), wenn es um den Menschen der Moderne - verstrickt in ideologische Systeme - und sein verantwortungsvoller Umgang mit den durch Wissenschaft hervorgebrachten Techniken geht. Bergman macht dies auf einer inhaltlichen (von Dialogen und Monologen charakterisiert) und auf einer formal-gestalterischen (Bildästhetik) Seite deutlich. Die bedeutungsvollen Elemente des Films sind bestimmt durch Starrheit: ausgedrückt durch die Welt- bzw. Lebensanschauung der Charaktere und die Szenerie einer kargen und dunklen Landschaft. Sowohl die Sensibilität im Umgang mit den Lichteffekten, als auch die Entbehrung jeglicher Filmmusik und die betont eingesetzte Geräuschkulisse verleihen dem Film den bestimmten Nachdruck, den Bergman erzielen wollte.