Objektbeziehungen im literarischen Prozeß. Ein psychoanalytischer Beitrag zu Literatur und Kreativität - Jahrbuch der Psychoanalyse 24

von: Ina Frier, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Wolfgang Loch; Hermann Beland; Edeltrud Meistermann-Seeger; H

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1989

ISBN: 0009410024210 , 32 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Objektbeziehungen im literarischen Prozeß. Ein psychoanalytischer Beitrag zu Literatur und Kreativität - Jahrbuch der Psychoanalyse 24


 

Ausgangspunkt war die mögliche Wirkungskraft von Literatur. Sie wurde unter anderem an Material aus Analysen und interdisziplinären "studygroups" beschrieben. Literarische Beispiele sollten den Gedankengang veranschaulichen und stützen. Gegenstand war nicht der analytische Prozeß der Fallbeispiele, sondern diese Arbeit befaßte sich mit dem „literarischen Prozeß", unter dem Aspekt von Objektbeziehungen zwischen Leser und Text. Dabei wurde ein werkimmanenter (oder, mit dem Ausdruck Eisslers, endopoetischer) Zugang gewählt. Methodische und theoretische Überlegungen sollten dies ausführen. Dem Konzept des szenischen Verstehens im Sinne Argelanders und Lorenzers kommt hier eine besondere Bedeutung zu. „Rezeption" wird als ein aktiver, schöpferischer Vorgang gesehen, bei dem der Leser nicht nur mit Projektionen reagiert. Ein Abschnitt über „Konflikte im schöpferischen Prozeß" befaßte sich mit zentral bedeutsamen Verarbeitungsvorgängen während der kreativen Produktion. Sie sind hier nicht persönlichkeitsspezifisch gesehen, sondern als allgemeinere Kreativitätskonflikte. Aus Gründen der Darstellung wurden Autonomie-Konflikte und Triebkonflikte unterschieden; dabei ist jedoch ihr sehr enger Zusammenhang wichtig. Bei der Beschreibung „guter Objektbeziehungen" kamen Fragen der Objektverwendung (nach Winnicott) zur Sprache. Sein Konzept bestärkte die Betonung der Andersartigkeit des Liebesobjektes. Im Verhältnis des Lesers zum Text bedeutet diese einen Anstoß zur Veränderung. Eine Hypothese war, daß bei der „Regression im Dienste des Ichs" (Kris) im schöpferischen Prozeß eventuell auch eine Wiederbelebung sehr früher Dreierbeziehungen stattfindet. Nach dem Auftauchen aus dieser Regression gewinnt das literarische Werk die „Verführungskraft", deretwegen wir uns ihm zuwenden.