Über-Ich- und Abwehranalyse einer masochistischen Perversion - Jahrbuch der Psychoanalyse 26

von: Léon Wurmser, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Wolfgang Loch; Hermann Beland; Edeltrud Meistermann-Seeger

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1990

ISBN: 0009410026205 , 80 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Über-Ich- und Abwehranalyse einer masochistischen Perversion - Jahrbuch der Psychoanalyse 26


 

Der klinische Masochismus ist eines der wichtigsten, doch auch schwierigsten, oft rätselhaften Probleme in der psychoanalytischen und psychotherapeutischen Praxis. Es gibt wohl kaum einen Patienten, bei dem wir nicht dieses unbewußte Bedürfnis als ein hauptsächliches Motiv antreffen, Leiden und Schmerz zu suchen und so seine Chancen und seinen Erfolg zu sabotieren, in der Hoffnung, auf diese Weise Liebe und Respekt zu erreichen. Wir können jedoch kaum schon von Masochismus sprechen, wenn ein solches Leiden nicht auch offenkundig eine sexuelle Mitbedeutung besitzt. Der Begriff „Masochismus“ wird als rein beschreibend aufgefaßt; als solcher erklärt er noch gar nichts. Die Arbeit beginnt damit; sie kann nicht dabei stehenbleiben. Die mit diesem Wort umschriebenen Phänomene sind das Ergebnis komplexer innerer Vorgänge auf allen Entwicklungsebenen. In Anbetracht der allgemeinen Wichtigkeit dieser Frage lohnt es sich, einen Fall im Detail zu studieren, wo sich eine klar masochistische Charakterstruktur (im Sinne von Freuds „moralischem Masochismus“) mit einer expliziten masochistischen Perversion zusammenfanden, überdies ein Fall, der in großer Tiefe untersucht worden ist und der selbst seine Analyse im ganzen als großen Erfolg ansieht. In der analytischen Arbeit und daher auch in deren Darstellung wurde besonderer Wert auf die Frage der Spezifität der Einzelfaktoren, die sich zur Komposition der masochistischen Kernphantasie zusammenfanden, gelegt, und diese auf die spezifischen unbewußten Konflikte zurückgeführt, im Bestreben, auf diese Weise weit möglichst einer spezifisch psychoanalytischen Kausalforschung gerecht zu werden.