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Die zweifache Wurzel des Gefühls - Jahrbuch der Psychoanalyse 29
Ausgehend von einer bestimmten (hysterischen) Affektpathologie wird die Frage überprüft, ob jedes Gefühl die Folge einer unbewußten/bewußten Situationsdeutung ist. Die Geschichte der psychoanalytischen Affekttheorie sowie eine Untersuchung der unbewußten Situationsdeutung der großen Affekte wie Wut, normale Depression und Neid werden zur Überprüfung ebenso herangezogen wie die Analyse der Triebaffekte und Körpergefühle und die mögliche unbewußte Kognition mystischer Wahrheitserlebnisse. Klinische Beispiele von Affektstörungen (Blockade projektiver Identifizierung und Vergegenwärtigung des Traumas mit Hilfe projektiver Identifizierung) belegen, daß angeborene Funktionsbereiche des Affektsystems zur unbewußten Situationserkenntnis und der entsprechenden Gefühlsentbindung auch unter Bedingungen schwerer Funktionsstörung in der Lage sind. Als Ergebnis läßt sich festhalten, daß der ontologische und zeitliche Vorrang der unbewußten Kognition (Situationsdeutung) vor der von ihr ausgelösten und qualifizierten Emotion in allen psychischen Verhältnissen gesetzmäßig ist.
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