Zeitvariable Risikoprämien als Erklärung für Marktanomalien

von: Christian Geier

diplom.de, 2007

ISBN: 9783836601320 , 73 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 58,00 EUR

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Zeitvariable Risikoprämien als Erklärung für Marktanomalien


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Kapitalmarkttheoretische Modelle dienen zur Bewertung unsicherer zukünftiger Zahlungsströme. Die verschiedenen kapitalmarktheoretischen Modelle unterscheiden sich dabei vor allem in der expliziten Bestimmung der relevanten Risikofaktoren. Für mehr als zwei Jahrzehnte galt das Capital Asset Pricing Model (CAPM) in Verbindung mit der Markteffizienztheorie als das dominierende Kapitalmarktmodell in der Wissenschaft wie auch in der Praxis. Demzufolge schwanken Aktienrenditen nur zufällig um eine konstante risikoadjustierte Rendite, wobei das Risiko von Aktien durch ihre Korrelation mit dem Marktportfolio definiert wird. Die realisierten Renditen weichen nur zufällig von den durch das CAPM prognostizierten Renditen ab, wodurch zukünftige Aktienkurse nicht prognostizierbar sind und im Zeitablauf einem Random Walk folgen. Diese Sichtweise wurde in den 80er Jahren durch die Entdeckung einer Vielzahl von Renditeanomalien und die scheinbare Prognostizierbarkeit von Aktienrenditen erschüttert. Aktienrenditen ließen sich nur unzureichend durch ihre Korrelation mit dem Gesamtmarkt erklären und standen damit im Widerspruch zum CAPM und der Theorie von effizienten Kapitalmärkten. Auch 25 Jahre nach ihrer Entdeckung sind diese Marktanomalien Thema wissenschaftlicher Diskussionen und wurden durch unterschiedliche Lösungsansätze zu erklären versucht. Einige Wissenschaftler, wie bspw. Chan und Chen (1988), Daniel und Titman (2005), Goval und Welch (2004), Lo und MacKinlay (1990) sowie Schwert (2002), interpretieren Anomalien als statistische Artefakte. Abweichungen vom CAPM existieren demnach nur zufällig innerhalb einer Stichprobe. Die Ausweitung der statistischen Untersuchung auf zusätzliche Untersuchungszeiträume sowie internationale Stichproben und alternative statistische Verfahren lassen die beobachteten Marktanomalien verschwinden. Andere Forscher, wie bspw. Barberis et al. (1998), DeBondt und Thaler (1985, 1987), Jegadeesh und Titman (1993) sowie Lakonishok et al. (1994), sehen in der Existenz von Marktanomalien einen Nachweis für ineffiziente Kapitalmärkte und irrationales Verhalten von Marktakteuren. Aktienkurse werden demnach durch die irrationalen Spekulationen und Stimmungen von Investoren getrieben und sind kurzfristig von den realwirtschaftlichen Entwicklungen und den fundamental gerechtfertigten Preisen abgekoppelt. Phasen geprägt voller Euphorie über die zukünftigen Perspektiven werden durch pessimistische Einschätzungen [...]