Das Aktivierungsproblem der Bevölkerung bei der Altersvorsorge - Ursachenanalyse und kritische Beurteilung

von: Steffen Liebert

diplom.de, 2007

ISBN: 9783836605786 , 60 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 38,00 EUR

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Das Aktivierungsproblem der Bevölkerung bei der Altersvorsorge - Ursachenanalyse und kritische Beurteilung


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Im Jahre 1889 verabschiedete der Reichstag das erste deutsche Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz. Es verpflichtete alle Arbeiter zwischen 16 und 70 Jahren in die Rentenkasse einzuzahlen. Ausgezahlt wurde die Rente erst mit 70 Jahren. Dies war nicht nur aus heutiger Perspektive enorm hoch, sondern vor allem aus damaliger Zeit beinahe utopisch, wenn man bedenkt, dass die Lebenserwartung in dieser Zeit bei 40 Jahren lag. Verdiente ein Arbeiter zur Erwerbszeit zwischen 350 und 550 Mark, dann erhielt er ab dem 70. Lebensjahr eine Rente in Höhe von 11,25 Mark. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde eine Mindestrente eingeführt und das durchschnittliche Rentenniveau lag bei ca. 30 % des Nettolohns. Die Intention der Rente war damals, die Bevölkerung vor einer Altersarmut zu bewahren, als Einkommensersatz sollte sie nicht dienen. Die Renten wurden bisher über das Kapitaldeckungsverfahren organisiert, in dem jeder Versicherte seinen eigenen Kapitalstock bildete, der dann im Alter als eine Einkommensquelle diente. 1957 beschloss der deutsche Bundestag den Wechsel zum Umlageverfahren, besser bekannt als Generationenvertrag. Seit diesem historischen Moment werden alle Rentner von den derzeit Versicherten der GRV finanziert in der Hoffnung, dass die nachfolgende Generation das Gleiche für sie tut. Das System entwickelte sich sehr gut und die Renten, „die ursprünglich den Unterhalt im Alter nur erleichtern, nicht aber vollständig decken sollten und die noch bis in die 1950er Jahre oftmals nicht zum Leben ausreichten, wurden Lohnersatzleistungen mit dem Ziel, den erworbenen Lebensstandard zu sichern.“ Die gesetzliche Rente wurde zum Einkommensersatz. Seit dem Fall der Mauer im Jahre 1989 und dem rückläufigen Bevölkerungswachstum funktioniert aber das Umlageverfahren nicht mehr. Immer mehr Rentnern stehen immer weniger Einzahler gegenüber. Dies wird unterstützt durch die rückläufige demographische Entwicklung. Veranschaulicht wird das durch den immer größer werdenden Altersquotienten, der das Verhältnis aus 60-Jährigen und Älteren zu der Altersgruppe 20 bis 59 Jahren widerspiegelt und im Moment bei 46 liegt. Das heißt, dass heute 1 Rentner von ein bisschen mehr als 2 Einzahlern in die GRV finanziert wird, Tendenz sinkend. Noch bedeutender für alle zukünftigen Rentner ist aber, dass trotz hoher Beiträge, die Höhe der Renten abnehmen wird. Geht man von einer Rentenerwartung von 70 % aus, dann liegt die Versorgungslücke bei etwa 15 [...]

Steffen Liebert studiert seit Oktober 2007 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Bereich Wirtschaftspädagogik. Zuvor schloss er das Studium an der Berufsakademie in Heidenheim im Studiengang Bank zum Diplom-Betriebswirt (BA) ab. Während des BA-Studiums ging er für ein Semester nach Großbritannien und studierte dort an der University of Wales in Newport. Mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigte sich der Autor bereits zu Beginn seines Studiums und konnte sich durch die Tätigkeit im Kreditinstitut zusätzlich einen praxisnahen Eindruck von der Altersvorsorgeproblematik verschaffen.