Wirtschaftlichkeit der Sauenhaltung im ökologischen Landbau - Optimierungspotential durch Gruppenhaltung ferkelführender Sauen und prophylaktische Tiergesundheitsmaßnahmen

Die Gruppenhaltung ferkelführender Sauen ist eine ökonomisch interessante Alternative zur sonst üblichen Einzelhaltung in dieser Phase. Untersucht werden die Leistungsfähigkeit und das Kostensenkungspotential dieses Haltungssystems. Die Ergebnisse zeigen, dass das Haltungssystem praxistauglich und leistungsfähig ist. Des Weiteren lassen sich die Stallbaukosten mit Hilfe der Gruppenhaltung erheblich senken und eine Arbeitszeiteinsparung ist trotz anfallender Zusatzarbeiten möglich, auch wenn Reinigung und Desinfektion arbeitsaufwendiger sind. Das Tiergesundheitsmanagement als Optimierungsfaktor wird – am Beispiel des Rein-Raus-Verfahrens mit Reinigung, Desinfektion und Sauenwaschen – näher betrachtet. Es wird ein Kostenrechnungsmodell entwickelt, das die betriebwirtschaftliche Bewertung der Maßnahmen erleichtert. In Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen stellen sich die Kosten für das Rein-Raus-Verfahren sehr differenziert dar. Da der gemessene Arbeitszeitbedarf – mit 1 bis 4 AKh je Wurf – zwischen den Betrieben stark variiert, hat dieser gemeinsam mit dem Lohnansatz einen entscheidenden Einfluss auf die Kosten. Bislang ist kein Entscheidungsunterstützungsinstrument zur Wirtschaftlichkeit der ökologischen Sauenhaltung veröffentlicht. Es wird ein anwenderfreundliches Planungsmodell mit 9 variierbaren Rahmenfaktoren entwickelt, welches für die individuelle Planungen eingesetzt werden kann, aber mit Hilfe der Szenariotechnik auch allgemeine Informationen liefert. Damit werden ökonomisch fundiertere Entscheidungen möglich. Bei derzeitigen Rahmenbedingungen bedarf es eines guten Managements, die ökologische Sauenhaltung rentabel zu organisieren. Die Anwendungsdateien (Kostenrechnungsmodell Rein-Raus-Verfahren und Planungsmodell zur Wirtschaftlichkeit der ökologischen Sauenhaltung) werden auf CD-Rom mitgeliefert.