Experimentelle Studien zur Flexion und Wortbildung - Pluralmorphologie und lexikalische Komposition im unauffälligen Spracherwerb und im Dysgrammatismus

von: Susanne Bartke

Walter de Gruyter GmbH & Co.KG, 2017

ISBN: 9783110914702 , 216 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 109,95 EUR

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Experimentelle Studien zur Flexion und Wortbildung - Pluralmorphologie und lexikalische Komposition im unauffälligen Spracherwerb und im Dysgrammatismus


 

In dieser Arbeit wird eine vergleichende Analyse zwischen dem unauffälligen Spracherwerb und dem Dysgrammatismus vorgestellt. Dazu werden spezifische Bereiche untersucht: der Morphologieerwerb und die lexikalische Komposition. Der erste Teil gibt einen Überblick über die aktuelle Theoriendiskussion zur (mentalen) Repräsentation morphologischen Wissens. Um einen Beitrag zu dieser Diskussion zu leisten, werden neue Daten zur Pluralmorphologie und lexikalischen Komposition analysiert, die mit psycholinguistischen Elizitationsverfahren erhoben wurden (n = 37-66; 3-8 Jahre). Als Hauptergebnis kann festgehalten werden, daß selbst die jüngsten Kinder eine Unterscheidung zwischen regulärer und irregulärer Pluralflexion vornehmen. Darüber hinaus beachten die Kinder spezifische Reihenfolgebedingungen zwischen der Pluralmorphologie einerseits und der lexikalischen Komposition andererseits. Diese empirischen Befunde werden als Evidenz für das Dual Mechanism Modell interpretiert. Im zweiten Abschnitt werden Daten von Dysgrammatikern und einer Gruppe sprachunauffälliger Kinder der gleichen Spracherwerbsstufe (MLU in Wörtern) analysiert. Zur Charakterisierung von 'Dysgrammatismus' stehen neben nicht-linguistischen Ansätzen drei linguistische Theorien zur Verfügung. Die Analyse sowohl der Spontansprache als auch die der elizitierten Daten (insgesamt 7 Dysgrammatiker; 5-12 Jahre) zeigte, daß sich die Grammatik im Dysgrammatismus in einem spezifischen Bereich von der der unauffälligen Kinder (n = 8; 3-7 Jahre) unterscheidet. In bezug auf die Pluralmorphologie und die lexikalische Komposition können keine Unterschiede festgestellt werden. Damit liegt weitere empirische Evidenz für die Theorie der Fehlenden Grammatischen Kongruenz vor.