Die Bundesrepublik als Idee - Zur Legitimationsbedürftigkeit politischer Ordnung

von: Jens Hacke

Hamburger Edition HIS, 2012

ISBN: 9783868545050 , 129 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 7,99 EUR

  • Die Entwicklung der Grundrechte und der Grundrechtstheorie in Taiwan - Eine Rezeptionsgeschichte des deutschen Grundrechtsverständnisses
    Aufstiegskarrieren im flexiblen Kapitalismus
    Regionalismus im südlichen Afrika - Die Handels- und Sicherheitspolitik der SADC
    Rechtspopulismus als 'Bürgerbewegung' - Kampagnen gegen Islam und Moscheebau und kommunale Gegenstrategien
    Popularmusik in der digitalen Mediamorphose - Wandel des Musikschaffens von Rock- und elektronischer Musik in Österreich
    Die politische Ökonomie des EU-Entscheidungsprozesses - Modelle und Anwendungen
  • Labour Markets and Demographic Change
    Umkehrungen - Über den Zusammenhang von Wahrnehmen und Wirtschaften
    Zeiten des Übergangs - Sozialer Wandel des Übergangs in das Erwachsenenalter
    Klasse - Organisation - soziale Ungleichheit - Wie Unternehmensstrukturen berufliche Lebenschancen beeinflussen
    Bildung als Privileg - Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit
    Militärische Auslandseinsätze - Die Entscheidungen europäischer Staaten zwischen 2000 und 2006
 

Mehr zum Inhalt

Die Bundesrepublik als Idee - Zur Legitimationsbedürftigkeit politischer Ordnung


 

Lange herrschte die Überzeugung vor, dass sich die Erfolgs- und Identitätsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland wesentlich einer prosperierenden Ökonomie verdankte und dass der westdeutsche Teilstaat im Schatten des Eisernen Vorhangs zum Profiteur des Kalten Krieges wurde, ohne eine 'geistige Vorstellung' seiner selbst zu bedürfen. Konservative und linke Kritiker waren sich einig darin, geringschätzig auf ein 'Land ohne Idee' herabzublicken. Diese Sichtweise bedarf einer Korrektur, denn sechzig Jahre Bundesrepublik eröffnen auch eine überzeugende ideenpolitische Perspektive, die über den gesamten Zeitraum seit der Entstehung des Grundgesetzes Konturen gewinnt. In der Rückschau zeigt sich die Entwicklung einer stabilen liberalen Ordnung eigenen Rechts, denn das Wirtschaftswunderland hat durchaus eigenständige politische Ideen hervorgebracht - ob im Hinblick auf eine ordoliberale soziale Ökonomie, diskurstheoretische oder liberalkonservative Begründungen des demokratischen Verfassungsstaates. Die politischen Debatten und Selbstverständigungsdiskurse waren dabei vielfältig und offen. Nicht nur die Auseinandersetzungen mit den Protestbewegungen seit den 1960er Jahren und anlässlich der Wiedervereinigung nahmen Einfluss auf die politische Kultur: Die Ideengeschichte der Bundesrepublik bietet insgesamt eine essentielle 'Vorratsreflexion', deren Bestände politischtheoretischen Denkens es angesichts gegenwärtiger Herausforderungen neu zu evaluieren gilt - sei es zur Zukunft des Wohlfahrtsstaats, zu Fragen des Bürgerengagements, der Effizienzsteigerung des politischen Systems, zur politischen Gerechtigkeit oder zur Sicherung bürgerlicher Freiheiten.

Jens Hacke, Dr. phil., studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2001 bis 2008 war er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich 'Theorie der Politik' (Prof. Dr. Herfried Münkler). Er wurde 2005 mit einer Arbeit zur politischen Philosophie in der Bundesrepublik promoviert und erfüllt seit 2007 einen Lehrauftrag am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg. Seit 2008 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich 'Die Gesellschaft der Bundesrepublik ' am Hamburger Institut für Sozialforschung.