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Die gesunde Leber - Entlasten und revitalisieren - Krankheiten erkennen und behandeln
Kapitel 6. Wenn die Gallenblase Beschwerden macht (S. 80-81)
»Und jetzt schauen wir uns noch die Gallenblase an.« Diesen Satz werden Sie höchstwahrscheinlich vom Arzt hören, wenn er bei einem Ultraschall im Rahmen eines Vorsorge-Check-ups Ihre Leber begutachtet. Leber und Gallenblase werden oft in einem Atemzug genannt, weil die beiden eine Funktionseinheit bilden. Wenn die Leber überlastet ist, kann es deshalb auch zu Problemen mit der Galle kommen. Aber auch wenn die Fettverdauung nicht richtig funktioniert, verursacht die Gallenblase Beschwerden.
Die birnenförmige Gallenblase, ein unscheinbares Anhängsel der Leber, ist ein Vorratsbehälter für die gelbgrüne Gallenflüssigkeit, von der die Leber täglich etwa einen Liter produziert. Sie liegt zwischen dem Hauptstamm der Gallengänge, die aus der Leber herausführen, und dem Gallengang, der in den Zwölffingerdarm mündet. Nach den Mahlzeiten wird der konzentrierte Gallensaft je nach Bedarf an den Dünndarm abgegeben, damit das Nahrungsfett gut verdaut werden kann.
Im Normalfall sind auch größere Speisemengen und fettreiche Mahlzeiten für die Galle kein Problem. Wenn Sie jedoch nach einem reichlichen Essen, das obendrein auch noch ziemlich fett war, ein Druck- und Völlegefühl verspüren und unter Blähungen leiden, dann könnte daran Ihre Gallenblase nicht ganz unschuldig sein.
Volkskrankheit Gallensteine
Die häufigste Erkrankung des Gallensystems sind Gallensteine. So kommt es bei etwa 10 bis 15 Prozent der über 40-Jährigen zur Steinbildung in den Gallengängen (Cholelithiasis). Wer überflüssige Pfunde mit sich herumschleppt, kann bereits im jüngeren bis mittleren Lebensalter »steinreich« sein, denn Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für Gallensteine. Zu allem Überfluss haben Menschen mit Gallensteinen ein um 42 Prozent höheres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, als Menschen ohne Gallensteine – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, bauchbetontem Übergewicht und Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum. Wie Gallensteine entstehen Stellen Sie sich eine überzuckerte Tasse Tee vor:
Der Tee ist eine übersättigte Lösung, und der Zucker darin löst sich teilweise nicht auf. So ähnlich verhält es sich mit übersättigter Gallenflüssigkeit. Sie enthält neben Wasser (80 Prozent) und Gallensäuren auch Cholesterin, Gallenfarbstoffe (allen voran Bilirubin) als Abbauprodukte des Blutfarbstoffes Hämoglobin sowie zahlreiche Stoffwechselabbauprodukte, Salze und Schleimstoffe. Solange das Verhältnis von Gallensäuren zum Beispiel zu Cholesterin bei 20:1 liegt, sind alle Inhaltsstoffe der Gallenflüssigkeit gelöst. Sinkt das Verhältnis aber auf 13:1 ab, weil sich zu wenig Gallensäuren oder zu viel Cholesterin in der Lösung be- findet, dann ist die Gallenflüssigkeit mit Cholesterin übersättigt, das Cholesterin fällt aus.
Sind auch noch jene Substanzen, die die Kristallisation der Galleninhaltsstoffe hemmen, in zu geringer Konzentration und/oder Schleimstoffe in zu hoher Konzentration vorhanden, begünstigt dies zusätzlich die Ausfällung winzigster Kristalle, Grieß genannt. Ein Problem stellt dieser Grieß deshalb dar, weil er durch Materialanlagerung stetig größer und schließlich zu einem stattlichen Stein in Kieselstein- bis Walnussgröße wird. Etwa 80 Prozent der Gallensteine sind solche Cholesterinsteine. Die Gallensteine, die sich gebildet haben, bleiben nicht immer in der Gallenblase, sondern drängen zu deren Ausgang in Richtung Zwölffingerdarm.
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