Empathie und Gewalt. Zum Zusammenhang von empathischem Mitgefühl und aggressivem Verhalten

von: Kathi Klebe

GRIN Verlag , 2016

ISBN: 9783668231252 , 26 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Empathie und Gewalt. Zum Zusammenhang von empathischem Mitgefühl und aggressivem Verhalten


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Psychologie - Kognitive Psychologie, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Empirische Bildungsforschung - Emotionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Kann die Fähigkeit zur Empathie ein entscheidender Faktor bei der Ausübung oder Nicht-Ausübung von Gewalt unter Menschen sein? Neigen Menschen, die eine geringere Empathiefähigkeit besitzen, schneller zum Einsatz verbaler oder körperlicher Gewalt, weil sie sich nicht vorstellen können, dass dies - salopp gesagt - 'weh tut'? Um diese Fragen zu beantworten, soll Empathie als Hemmungsfaktor gegen Gewaltentstehung untersucht werden. 'Kein anderes Wesen ist so widersprüchlich wie der Mensch: Er zeigt tiefes Mitgefühl, tröstet Trauernde, hilft Unbekannten; und er betrügt seine Mitmenschen, neidet seinem Gegenüber den Erfolg, sinnt auf blutige Vergeltung und zieht mordend gegen seinesgleichen in den Krieg.' (Harf 2010, S. 7) Das Paradox besteht also darin, dass die angeborene Fähigkeit der Empathie sowohl in hilfsbereiter als auch in verletzender Absicht benutzt werden kann. Das Potenzial für Empathie ist in den meisten Menschen vorhanden. Bei keinem Lebewesen ist die Fähigkeit zur Empathie so ausgeprägt wie beim Menschen. Sie nimmt rund 80 Prozent des Hirnvolumens ein. Sie können die Gedanken und Gefühle ihres Gegenübers verstehen, ihn tolerieren, sich in ihn ein- und mitfühlen, doch die bewusste Auseinandersetzung mit diesen Gefühlen schlägt oft um. Die Schattenseite der Empathie finden wir im aggressiven oder gar gewalttätigen Verhalten, denn es ist schwer Empathie aufzubringen, wenn ich einem Menschen (z.B. Feind) gegenüber Aggressionen habe. Im Gegensatz zu den Tieren hat der Mensch, als höchstentwickelster aller Organismen, eine völlig neue Dimension der Aggression erreicht. Niemand sonst setzt so viel Aggression und Gewalt ein, um einen Artgenossen bewusst unerträgliche Schmerzen hinzuzufügen. Jedes Mitglied einer Gesellschaft hat Erfahrungen mit Aggressivität und Gewalt gemacht; seien es aktive, passive, direkte oder indirekte Erfahrungen. Nur woher kommt dieses aggressive Verhalten? Ist der Mensch also ein besonders grausames Wesen, welches den Hang zur Aggression bis zur Spitze getrieben hat? Ist diese Eigenschaft schon ein aus der Urzeit stammender Trieb oder kommt er durch fehlendes Einfühlungsvermögen zu Stande?