Das Augustusbild bei Tacitus zwischen kritischer Würdigung und Dekonstruktion

von: Reinhold Wipper

GRIN Verlag , 2015

ISBN: 9783668086210 , 18 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 13,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Das Augustusbild bei Tacitus zwischen kritischer Würdigung und Dekonstruktion


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Aufstieg Octavians und die Errichtung seiner Alleinherrschaft als Imperator und 'Divus Augustus' - vergöttlichter Augustus - markiert das Ende einer römischen Gesellschafts- und Staatskrise. Diese Krise kann dabei bereits vor dem Hintergrund des einsetzenden Wandels der römischen Gesellschaft und der Transformation der politischen Machtverhältnisse nach dem zweiten punischen Krieg beschrieben werden. Insgesamt begann mit dem Principat des Augustus eine Symbiose der militärischen Welt mit der zivilen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die in ihrem Zusammenwirken wohl wesentlich zur Stabilität und Expansion des Imperiums beigetragen hat. Höchster Ausdruck dieser symbiotischen Staatsräson war die vergöttlichte Person des Kaisers und der damit verknüpfte Kaiserkult. Dabei ist das Herrschaftssystem des römischen Imperiums nicht mit der Machtergreifung des Augustus schon in seiner 'Vollendung' aufgetreten. Wie der Weg zur Macht selbst bis zur Schlacht bei Actium (31 v. Chr.) ein langwieriger, blutiger Prozess mit offenem Ausgang war, war auch die Entwicklung zum göttlichen Herrscher ein schwieriger Weg; das Prinzipat war nicht Resultat eines '[...] einheitlichen 'imperialistischen' Generalplans [...]', sondern Ergebnis eines Vorantastens. Eine Voraussetzung, um den Kult zu Lebzeiten zu festigen und den Nachruhm zu sichern, besteht nun gerade darin, den (eigenen) Aufstieg der Kontingenz des Schicksals zu entziehen und ihn zu einer notwendigen geschichtlichen und staatspolitischen Fügung zu machen. Wer diese Fügung in Frage stellt, dekonstruiert die Legitimität der Herrschaft des Princeps und damit die Legitimität des aus ihr erwachsenden römischen Kaisertums. Genau darin sah der Historiker Tacitus seinen historischen Auftrag. Dieses Wechselspiel aus (Selbst-)Legitimation, öffentlichem Kult und Dekonstruktion soll in den nächsten Kapiteln dieser Arbeit eingehender untersucht werden.