Medienkompetenz - Handbuch zur Wissensverarbeitung für Pflegende und Hebammen.

von: Markus Stadler (Hrsg.)

Hogrefe AG, 2008

ISBN: 9783456946429 , 186 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 26,99 EUR

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Medienkompetenz - Handbuch zur Wissensverarbeitung für Pflegende und Hebammen.


 

14 Ausblick(e) (S. 147-148)

«Communication is human nature, knowledge sharing is human nurture» Alison Tucker, Buckman Laboratories In der Folge wird aufgezeigt, wie sich populäre Internet- Funktionen immer stärker in unserem Alltag breit machen – und immer besser auch im beruflichen Einsatz ihre Berechtigung finden. Dem «Web 2.0» beispielsweise wurde im Berner Bildungszentrum Pflege im Oktober 2006 bereits eine Vorlesung gewidmet – im Rahmen des E-Learning-Symposiums «Akte 06».

WIKIs sind auf Grund der großen «Redaktionsfreiheit» nicht immer über alle Zweifel erhaben – es muss aber an dieser Stelle gesagt sein, dass anscheinend das Positive überwiegt und sehr viele Begriffsdefinitionen problemlos mit «klassischen» Nachschlagwerken Stand halten können. Auch Weblogs scheinen sich durchzusetzen – sie lassen sich mit interaktiven Plattformen verknüpfen, und so entstehen derzeit zahllose Internet-Projektgruppen bzw. Communities.

Telemedizin: Wie schon erwähnt, hat Herr Bundesrat Couchepin im Sommer 2006 (Pressekonferenz St. Petersinsel) deklariert und ein Jahr später bekräftigt, es sei denkbar, dass Pflegepersonen hausärztliche Aufgaben übernehmen. Hier könnte sich ein neues Feld öffnen im Rahmen von Pflege-Call-Centern oder Datentransfers, etwa von Patienten, die an ihre Wohnung gebunden sind und Vitalwerte an eine Pflegepraxis übermitteln wollen. Ferner freuen sich bestehende Netzwerke wie «Pflegeinformatik» oder «Pflegediagnosen» am Weiterbildungszentrum WE’G in Aarau zunehmender Beliebtheit.

14.1 Web 2.0 oder «Mitmach-Web»

Etwa 1995 begann das Internet seinen Siegeszug in der breiten Bevölkerung und wurde primär als «passiver» Informationspool genutzt. Bibliotheken stellten ihren Bestand online, Nachrichtensendungen konnten betrachtet werden oder Tauschbörsennutzer kamen auf ihre Kosten – wobei hier bereits eine gewisse Interaktion stattfand (bei bestimmten Programmen musste ein eigener Datenbestand – z. B. Musikdateien) für andere bereitgestellt werden, sonst ließ sich nichts herunterladen. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends (ca. 2000–2003) machte sich dann eine gewisse Ernüchterung breit – und viele börsendotierte Firmen lösten sich in Nichts auf.

Das Web 2.0 ist nicht etwa eine neu aufgelegte Software: die Internet-Technologie an sich hat sich ja nicht verändert. Das Web 2.0 macht es aber möglich, auf technisch sehr niedrigen Abstraktionsniveau direkt eigene Inhalte im Web zu publizieren. Es entstehen so genannte «social network communities», die auf Strukturen zurückgreifen, wie sie etwa von www.myspace.com oder www.facebook.com bereit gestellt werden («social network services»). Pauschal könnte man sagen, dass Inhalte in den Vordergrund treten und techwww. nische Hürden so minimal geworden sind, dass jeder Internet-Nutzer von neuen Möglichkeiten profitieren kann – ohne spezifische HTML- oder XML- Kenntnisse. Im Vordergrund stehen derzeit drei Themen: WIKIs,Weblogs und Podcasts. Alle drei Varianten lassen sich beruflich nutzen und können in Medienkompetenzkursen genutzt werden, weshalb in der Folge auf die Konzepte eingegangen werden soll:

14.1.1 WIKI

Die Bezeichnung WIKI entstammt dem Hawaiianischen und steht für schnell. Ward Cunningham entwickelte WIKI im Jahr 1994 als Diskussionsplattform für Programmiertechniken. Er nannte es «die einfachste funktionierende Online-Datenbank » (vgl. Leuf/Cunningham, 2001). Dieses «Classic WIKI» ist nach wie vor im Internet zu finden unter dem Namen Portland Pattern Repository und enthält 13 000 Seiten. Ständig kommen neue hinzu. Die besondere Stärke von Wikis ist das Sammeln und Verknüpfen von Informationen.