Octavio Paz und der Chiapas-Konflikt - Eine Auseinandersetzung

von: Alexander Bauerkämper

GRIN Verlag , 2015

ISBN: 9783668044906 , 16 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Octavio Paz und der Chiapas-Konflikt - Eine Auseinandersetzung


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Lateinamerika, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: Octavio Paz, Sprache: Deutsch, Abstract: Octavio Paz wurde nicht selten wegen seiner einstigen Abkehr vom sozialistischen Mainstream als neo-liberaler Opportunist abgestempelt. Die Arbeitsfrage ist daher, wie Octavio Paz, als ein Schriftsteller mit einem ursprünglich sozialistischen Hintergrund, auf diesen nach Meinung der Öffentlichkeit marxistisch orientierten Aufstand, reagierte? Es war ein Urknall, als 1989 die gefallene Mauer die DDR unter sich begrub und sich viele der kommunistischen Satellitenstaaten in den Folgemonaten von der Sowjetunion lossagten, bevor diese sich selbst auflöste. Selten konnten Geschichtsschreiber so nah an den Geschehnissen und zeitlich exakt den Beginn einer neuen, weltweit einschneidenden Epoche festmachen, wie in den Jahren von 1989-91. Der Untergang der Sowjetunion, so sehr er sich angekündigt hatte und so viele ihn herbeigesehnt hatten, kam schlagartig und vollzog sich rapide. Plötzlich stand die Welt ohne Kalten Krieg im Nacken da und die kapitalistischen Systeme des Westens konnten sich als Sieger rühmen. Im nicht ganz so fernen Mexiko hatte man sich schon spätestens seit den 70er-Jahren dem Freien Markt verschrieben und wollte sich ab dem 1. Januar 1994 durch das Freihandelsabkommen NAFTA weiter in Richtung Erste Welt mausern (vgl. KERKELING 2003: 105f). Doch als am selben Tag in Chiapas, dem südwestlich gelegenen und ärmsten Bundesstaat Mexikos, der bewaffnete Aufstand der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung zur Besetzung mehrerer Gemeinden führte, sahen sich große Teile der mexikanischen Politik und Gesellschaft plötzlich von ihrer Flucht nach vorn abgelenkt und von der chiapanekischen Guerilla bedroht. Schnell wurde diese vornehmlich aus indigenen Kleinbauern bestehende Bewegung von der Linken, die seit Jahren an ihrer Desillusionierung zu knabbern hatte, für sich eingenommen. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums sah man alte Gespenster aus kommunistischen Zeiten aufkommen und begrüßte die harten Vergeltungsschläge der mexikanischen Armee gegen die Aufständischen.