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Anruf, Adresse, Appell - Figurationen der Kommunikation in Philosophie und Literatur
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Anruf, Adresse, Appell - Figurationen der Kommunikation in Philosophie und Literatur
Die literaturtheoretisch und komparatistisch angelegte Untersuchung widmet sich drei kommunikativen Figuren der Anrufung des Anderen: dem Anruf, der Adresse und dem Appell. Die Analyse der Rhetorik in dieser triadischen Konstellation lässt weit zurückreichende religiöse, mythische und politische Sprech- und Schreibakte archäologisch zu Tage treten. Als kulturelles und diskursives Muster hat die Anrufung zwar kritische Momente durchlaufen, sich aber doch durch Jahrhunderte hinweg in Diskursen der Philosophie und Literatur gehalten: in Anrufen, die an die Stimme oder akustische Medien gebunden sind, in Post- und Lese-Adressen, in terrorisierenden Lager-Appellen. Die enge und komplizierte Verbindung zwischen Adresse und Teleologie macht aber zugleich eine Dialektik der Säkularisierung sichtbar, die die Anrufung des Anderen als kommunikative Figur erfasst und seine Singularität in den Vordergrund rückt.
Andrea Allerkamp lehrt als Maître de Conférences Deutsche Literatur und Ideengeschichte an der Universität Le Mirail in Toulouse. Sie forscht und publiziert über Literaturtheorie, Anthropologie und Literatur, Gedächtnis und Übertragung und über Zeugenschaft.
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