Lügen, falsch Implizieren und vorgetäuschte Sprechakte

von: Eva Lippold

GRIN Verlag , 2015

ISBN: 9783656964391 , 119 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 36,99 EUR

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Lügen, falsch Implizieren und vorgetäuschte Sprechakte


 

Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität zu Köln (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Germanistik / Linguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der linguistischen Forschung herrscht Konsens darüber, dass Lügen nur mit Behauptungen möglich sind (Falkenberg 1982, Chisholm/Feehan 1977, Giese 1992, Dietz 2002, Meibauer 2005 ). Notwendige Bedingung einer Lügendefinition ist demnach die Behauptungsbedingung. Diese Bedingung gilt, so Meibauer (2005), auch für falsche Implikaturen, auf die Meibauer seinen Lügenbegriff ausweitet. In dieser Arbeit sollen zunächst verschiedene linguistische Lügenbegriffe, insbesondere Falkenbergs Definition des 'zentralen Falls der Lüge' (Falkenberg 1982) und Meibauers 'erweiterte Definition der Lüge' (Meibauer 2005, 2011) kritisch untersucht werden. Ich stelle in Frage, ob falsche konversationelle Implikaturen mit dem allgemeinen Verständnis dessen, was eine Lüge ist, übereinstimmen, und komme damit zu meiner ersten Hypothese: Meibauers 'erweiterte' Lügendefinition entspricht nicht dem intuitiven Lügenbegriff von Sprechern. Zudem zweifle ich an, dass Lügen und falsche Implikaturen notwendig an Behauptungen gebunden sind. Hypothese 2: Lügen und falsche Implikaturen sind nicht notwendig an assertive Sprechakte gebunden. Auf der Grundlage der Illokutionslogik (vgl. Searle/Vanderveken 1985) und Vandervekens Generalisierung der Grice'schen Konversationsmaximen (vgl. Vanderveken 1997) werde ich Lügen, Täuschungen und falsche Implikationen mit Behauptungen, anderen Sprechakten und illokutiven (Teil-) Komponenten analysieren. Dabei werde ich 'Lügen im engeren Sinne' illokutionslogisch bestimmen und eine 'erweiterte' illokutionslogische Definition verbaler Täuschung aufstellen, die auch falsches Implizieren und vorgetäuschte Sprechakte umfasst. Die verschiedenen Lügenbegriffe werde ich in einer experimentellen empirischen Untersuchung dahingehend prüfen, inwieweit sie tatsächlich dem intuitiven Lügenbegriff von Sprechern entsprechen. Zum Aufbau der vorliegenden Arbeit: Im ersten Kapitel stelle ich verschiedene Analysen der Lüge vor und grenze die Begriffe Lüge und Täuschung voneinander ab. Im zweiten Kapitel wird der 'Prototyp der Lüge' betrachtet. In Kapitel 2.1 gehe ich auf notwendige und hinreichende Eigenschaften der Lüge ein, und formuliere darauf aufbauend eine vorläufige Definition der Lüge nach klassischer Kategorienauffassung. In Kapitel 2.2 werde ich einen prototypensemantischen Ansatz, insbesondere eine prototypensemantische Studie zur Lüge von Coleman/Kay (1982), vorstellen, die Lügen als graduelles Phänomen bestimmen.