'Lass die Leute reden...'. Das Gerücht in der modernen Gesellschaft und die Allmacht der Fama in Vergils 'Aeneis' und Ovids 'Metamorphosen'

von: Johnny Bonk

GRIN Verlag , 2015

ISBN: 9783656924906 , 40 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

Mehr zum Inhalt

'Lass die Leute reden...'. Das Gerücht in der modernen Gesellschaft und die Allmacht der Fama in Vergils 'Aeneis' und Ovids 'Metamorphosen'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Latein, Note: 13,0 Punkte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Fama ist sowohl in der Antike als auch in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig. Vergil beschreibt sie als aufmerksame Wächterin in der Stadt und Ovid schildert ein ewiges Gemurmel von Gerüchten in ihrem Wohnort. Wir erfahren regelmäßig Gerüchte und 'Klatsch & Tratsch' in unserer Nachbarschaft sowie über bekannte Prominente in der Boulevard Presse. Die Grundlage für Gerüchte können Beobachtungen vom 'Hörensagen' sein, die oft mit 'Hast du schon gehört...' weitergeben und schnell verbreitet werden. Fama kann sowohl einen guten als auch einen schlechten Ruf verbreiten. So erweist sie sich in der 'Aeneis' später als Kontrollmacht, die sich gegen die Pflichtvergessenheit von Dido und Aeneas wendet, deren guten Ruf sie vorher verbreitet hatte. In unserem alltäglichen Leben orientieren wir uns ebenfalls an den Anforderungen, welche die Gesellschaft an uns stellt, um nicht zum Klatschopfer zu werden. Die Band 'Die Ärzte' fordert die Menschen auf: 'Lass die Leute reden...'. Sie wollen Betroffene ermutigen das Gerede der Leute nicht zu ernst zu nehmen, weil ständig getratscht wird. Wir interessieren uns für Gerüchte, was der große Adressatenkreis von Boulevard Magazinen beweist. Jeder von uns ist selbst einmal unbewusst zum Urheber von Gerüchten geworden, was für Nachsicht spricht. Außerdem können Betroffene sich schlecht gegen das Gerede der Leute wehren, weil sonst neue Gerüchte provoziert werden. Unsere modernen Kommunikationstechnologien unterstützen die Macht von Gerüchten. Das Internet und soziale Netzwerke ermöglichen ohne zeitliche Einschränkung die ständige Verbreitung von Gerüchten. Mit nur einem Mausklick ist es mit ihnen möglich, weltweit Nachrichten an unbegrenzt viele Adressaten zu senden. Auch wegen der Anonymität im Internet hat sich immer mehr Cyber-Mobbing etabliert, bei der Betroffene ständig wie beim Mobbing durch demütigende Kommentare und bewusste falsche Gerüchte gemobbt werden. Die Macht der Fama ist damit nicht zu unterschätzen. In der 'Aeneis' provoziert sie als skrupellos und abstrakt dargestelltes Wesen die Abreise von Aeneas und ist damit an Didos tragischem Selbstmord mitschuldig. In unserer heutigen Zeit werden durch Mobbing und Cyber-Mobbing auch einige Schülerinnen und Schüler wie Holly Grogan in den Selbstmord getrieben. Das Medium Internet kann so zur realen Bedrohung werden. Die Allmacht der Fama umfasst damit auch diese persönlichen Schicksale, die sie durch Skrupellosigkeit und mangelnde Rücksicht mit zu verantworten hat.

Johnny Bonk ist 1997 geboren und absolvierte 2015 sein Abitur am Gymnasium Andreanum Hildesheim. Er ist Landessieger im Wettbewerb 'Jugend debattiert' und Landespreisträger im 'Europäischen Wettbewerb'. Mit seinem Team konnte er im Bankenplanspiel 'Schulbanker' im Bundesfinale Silber erringen und sich für das Bundesfinale von 'Jugend präsentiert' qualifizieren. Als Stipendiat der Stiftung Niedersachsen nimmt er am 'Literatur Labor Wolfenbüttel' an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel teil. Die Claussen Simon Stiftung bot Bonk für das Programm 'Begeistert für Wirtschaft & MINT' ein Stipendium an. Er engagiert sich in der Schülervertretung und dem 'Jugendforum', fotografiert und veröffentlicht lokale Berichte. In seiner Freizeit trainiert er im Fitnessstudio, schwimmt im Verein, tanzt und spielt Keyboard und Klavier.