Lebensgeschichte und Ökolandwirtschaft - Empirische Fallstudien im Oldenburger Münsterland

von: Wolfram Seppel

diplom.de, 2014

ISBN: 9783836632904 , 146 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 38,00 EUR

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Lebensgeschichte und Ökolandwirtschaft - Empirische Fallstudien im Oldenburger Münsterland


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Thematische Hinführung: ‘Auf einem Hof, der nach dem Konzept des alternativen Landbaus betrieben wird, ist der Bruch von Tradition und Moderne ein doppelter: Während die derzeitige konventionelle Agrarwirtschaftsrationalisierung mit der traditionellen entfalteten Bauernwirtschaft bricht, bricht der alternative Landbau jetzt wieder mit der agrarindustriellen Bewegung’ (Hildenbrand et al. 1992: 93). Die Landwirtschaft gehört zu den traditionellsten Tätigkeiten der Menschen. Über Jahrhunderte war sie geprägt von geschlossenen Kreisläufen zwischen Natur und bäuerlichem Betrieb. Doch mit dem Beginn der industriellen Revolution im Europa des späten 18. Jahrhunderts setzten gleichzeitig auch Rationalisierungstendenzen im Agrarsektor ein, die ein erstes Aufweichen der traditionellen Stoffkreisläufe zur Folge hatten. Ihren bisher tiefgreifendsten Strukturwandel erlebte die Landwirtschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im 20. Jahrhundert. Die Bevölkerung in den Industrienationen wuchs und musste ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Gleichzeitig erzielten Wissenschaft und Technik große Fortschritte, weltumspannende Märkte gewannen an Dynamik. Diese Entwicklungen führten dazu, dass die Ökonomie und das Kapital zunehmend in den traditionsreichen Agrarsektor eindrangen – und mit ihnen die Technisierung, Chemisierung und Standardisierung der Produktion. Ein Prozess, der heute auch als ‘Industrialisierung der Agrarwirtschaft’ bezeichnet wird. Moderne Landwirtschaftsbetriebe konnten und mussten sich erstmals auf einzelne Betriebszweige spezialisieren, wodurch die traditionellen betrieblichen Stoffkreisläufe weiter aufgebrochen wurden. Dadurch gelang es, die Ernährung in den aufstrebenden Nationen sicherzustellen. Doch bei allem Fortschritt blieb der neuzeitliche Strukturwandel nicht ohne negative Folgen. Der Industrialisierungsprozess machte zahlreiche menschliche Arbeitskräfte in der Landwirtschaft überflüssig, Nutztiere wurden zunehmend in Massen gehalten und dabei nicht selten nur als Mittel zur ökonomischen Profitmaximierung betrachtet. Zudem griffen die modernen Landbaumethoden in die natürlichen Ökosysteme ein und erzeugten diverse Umweltprobleme, wie etwa hohe Nitratbelastungen im Grundwasser. Nicht zuletzt fanden sich in den produzierten Lebensmitteln mehr und mehr Rückstände chemischer Einsatzmittel. Durch die gesellschaftlichen Umbrüche ab den späten 1960er Jahren, die in Westdeutschland zunächst von der [...]