Das demokratische Potenzial digitaler Vernetzung - Der Beitrag von Bürgerjournalismus in Blogs für eine kritische Öffentlichkeit

von: Marta Michniewicz

diplom.de, 2014

ISBN: 9783836633970 , 95 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 38,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Das demokratische Potenzial digitaler Vernetzung - Der Beitrag von Bürgerjournalismus in Blogs für eine kritische Öffentlichkeit


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Im Sinne der demokratietheoretischen Philosophie des späten 18. Jahrhunderts verstand der Spätaufklärers Louis-Sebastien Mercier (1787) öffentliche Meinung als das „Ergebnis der gemeinsamen und öffentlichen Reflexion [...]; sie herrscht nicht, aber ihrer Einsicht wird der aufgeklärte Herrscher folgen müssen“. In den komplexen Gesellschaften der Gegenwart gelten vorwiegend Fernsehen, Zeitungen und Radio als Vermittlungsinstanz von öffentlicher Meinung zwischen dem politischen System bzw. den kollektiven politischen Akteuren und den BürgerInnen. Diese traditionellen Massenmedien stellen der Gesellschaft im politischen Prozess eine allgemein bekannte Informations- und Diskussionsgrundlage zur Verfügung. Es stellt sich die Frage, ob die massenmediale Öffentlichkeit entsprechend des demokratischen Ideals einer „Selbstbestimmung einer Gesellschaft in Abwesenheit von Herrschaft“ dienen kann. Jürgen Habermas kritisiert im Rahmen seines 1962 erschienenen Werkes „Strukturwandel der Öffentlichkeit“, dass ein freier gesellschaftlicher Kommunikationsprozess durch die massenmedial „hergestellte“ und „vermachtete“ Öffentlichkeit verdrängt werde. Verantwortlich sieht er dafür, die strategischen Instrumentalisierungen und die Kommerzialisierung der Massenmedien durch ressourcenstarke Akteure. Professioneller Journalismus richte sich nach politischen Machtinteressen (vgl. ebd.). Medien- und kommunikationswissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die Annahme: „Verzerrt und unausgewogen – das sind ganz allgemein die Charakteristika der aktuellen Berichterstattung“. Die massenmediale Öffentlichkeit könne nicht für sich beanspruchen, ein objektiver Spiegel der Gesamtgesellschaft zu sein, da privilegierte Bevölkerungsgruppen in der Lage seien den öffentlichen Meinungsbildungsprozess zu beeinflussen. Kritische Stimmen betonen, dass in der Konkurrenz um das „knappe Gut Aufmerksamkeit“ Inhalte, zugunsten der Darstellung von medienwirksamen „Infotainment“ und einer „Theatralisierung der Politik“ an Bedeutung verlören. Auf der Suche nach alternativen öffentlichen Räumen, in denen sich eine demokratische Selbstbestimmung der Gesellschaft auf direkte und freie Weise konstituieren könne, wurden viele Hoffnungen in das Potenzial der neuen digitalen Kommunikations- und Informationstechnologien gelegt. Seitdem das US-amerikanische Verteidigungsministerium die vorläufige elektronische Netzwerkkommunikation vor dem Hintergrund des Kalten Krieges in [...]