Die Unsterblichkeit des künstlichen Menschen in der Literatur

von: Angela Jahn

diplom.de, 2014

ISBN: 9783836631884 , 89 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 38,00 EUR

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Die Unsterblichkeit des künstlichen Menschen in der Literatur


 

Inhaltsangabe:Einleitung: ‘Und im selben Moment, als ich es aussprach, wurde mir schlagartig klar, dass uns selbst im Sterben keine Antwort auf die Frage zuteil würde, warum wir überhaupt gelebt hatten. Selbst der ausgekochteste Atheist glaubt vermutlich, dass der Tod mit einer Antwort aufwartet. Gott wird ihn erwarten oder aber das Nichts. ‚Darauf läuft es hinaus’, sagte ich, ‚wir werden in dieser Stunde auch nicht das geringste erkennen. Wir hören einfach auf. Wir gleiten in die Nichtexistenz, ohne jemals etwas gewusst zu haben.’ Ich sah das Universum, eine Vision der Sonne, der Sterne und Planeten, der ewigen schwarzen Nacht. Und ich musste lachen. ‚Geht das in deinen Kopf hinein?! Wir werden niemals wissen, warum, zum Teufel, wir das alles durchgemacht haben, nicht einmal, wenn es vorbei ist!’ brüllte ich Nicolas zu, der zurückgelehnt auf dem Bett saß, zustimmend nickte und Wein trank. ‚Wir werden sterben und nichts wissen. Nichts – und all diese Sinnlosigkeit wird weiter- und weiterleben. Und wir werden nicht einmal dabeisein. Wir werden nicht einmal mehr versuchen können, uns einen Reim darauf zu machen. Wir werden einfach verschwunden sein, tot, tot, tot, ohne etwas begriffen zu haben!’’. Die Tatsache, dass mit dem Leben auch der Tod verbunden ist, ist unumgänglich. Niemand kann sich seinem Schicksal entziehen, wenn es an der Zeit ist. Und obwohl sich der Mensch darüber bewusst ist, dass alles Leben auch einmal ein Ende haben wird, kann er sich nur schwer mit seinem kurzen Dasein abfinden. Dabei nimmt er das Leben als endlich, den Tod jedoch als unendlich war. Solange der Mensch lebt, träumt er den Traum vom ewigen Leben. Durch den Wunsch nach Unsterblichkeit ist er immer wieder versucht das Leben, unter der Prämisse der Jugend, Schönheit und Gesundheit mit allen nur möglichen Mitteln zu verlängern. Ziel ist es, dem Menschen zumindest zu ewiger Jugend zu verhelfen, solange der Tod noch nicht überwunden werden kann. Krankheit und Alter werden durch modernste Forschung und Medizin geheilt beziehungsweise nach hinten verschoben, so dass die natürliche Lebenserwartung stetig zunimmt. Und obwohl der Mensch im 21. Jahrhundert so alt wird wie nie zuvor, scheint diese Gegebenheit kein wirklicher Trost zu sein, denn trotz eines hohen Alters ist die Endlichkeit seines Daseins absehbar. Der Wunsch faltenfrei zu altern ist jedoch kein Phänomen der Gegenwart. Bereits 1890 beschäftigte man sich mit diesem Thema. Oscar Wilde ließ in seiner Titelfigur [...]