Nachhaltige Stadtentwicklung in Indien: Ein Implementierungsansatz

von: Perikles Walther

diplom.de, 2014

ISBN: 9783842840591 , 84 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 38,00 EUR

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Nachhaltige Stadtentwicklung in Indien: Ein Implementierungsansatz


 

Einleitung: Seit 2008 lebt erstmalig in der Menschheitsgeschichte mehr als 50% der Weltbevölkerung in Städten (United Nations, 2009, S. 2). Die UN geht davon aus, dass bis 2050 sogar mehr als 68% der Menschen in Städten leben werden (United Nations - 1, 2011, S. 2). 53 % dieses weltweiten Stadtbevölkerungszuwachses wird voraussichtlich in Asien stattfinden (ibid., S. 1). All diese Menschen werden zusätzlich mit Unterkunft, Strom, Wasser, Nahrung und diversen Alltagsprodukten versorgt werden müssen. Die Bereitstellung dieser Versorgung wird lokal, regional, national und global verstärkt Druck auf die vorhandenen Ressourcen ausüben. Es ist daher von essentieller Bedeutung zu wissen, wie Städte möglichst nachhaltig konzipiert und verwaltet werden können, so dass die absehbaren Konsequenzen der weiterhin zunehmenden Urbanisierung auf das Geringste minimiert werden. Das Konzept der nachhaltigen Stadtentwicklung - es wird später näher definiert - kann hierfür einen Beitrag leisten. So wäre gerade in Indien, wo ein beachtlicher Anteil der Weltbevölkerung (16,7%) lebt und ein Großteil der Urbanisierungswelle Asiens stattfinden wird, nachhaltige Stadtentwicklung besonders relevant.(S. 56; United Nations - 1, 2011, S. 13). Jedoch deuten mehrere Anzeichen gegenwärtig darauf hin, dass nachhaltige Stadtentwicklung in Indien geringen Anklang findet. Denn erstens befindet sich das Land in einer vielfach zitierten 'urbanen Krise', in der große Teile der eigenen urbanen Bevölkerung in vielerlei Hinsicht unterversorgt sind und ausgeprägte ökologische Defizite - es wird später vertieft darauf eingegangen - vorherrschen (Jolly, 2010; Jain, 2010; Hust, 2005). Zusätzlich findet das Städtewachstum zu großen Teilen ungeplant und unkontrolliert statt (Bhaskar & Shiraz, 2005, S. 29). Stadtplanung, die nachhaltig verläuft, scheint bisher eher weniger angewandt worden zu sein. Zweitens liegt der Fokus des Landes gegenwärtig auf wirtschaftlicher Entwicklung, wodurch ökologische Belange eine sekundäre Rolle einnehmen. So wies Manmohan Singh auf dem Rio+20 Umweltgipfel der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro, Brasilien, im Juni 2012 darauf hin, dass für Indien 'a rapid increase in per capita income levels are development imperatives' und forderte eine 'global architecture that allows each country to develop according to its own priorities' (Saxena, 2012). [...]