Marxismus und Matriarchat

von: Sofie Sonnenstatter

GRIN Verlag , 2008

ISBN: 9783638066754 , 10 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 5,99 EUR

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Marxismus und Matriarchat


 

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,3, Universität Augsburg, Veranstaltung: Proseminar: Klassiker der Soziologie: Marx für Anfänger, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entwicklung der Menschheit von einer Urgesellschaft bis zur Zivilisation, vor allem die Ausbildung der modernen monogamen Familie im Zusammenhang mit der Entstehung des Patriarchats scheint kommunistische Denker beschäftigt zu haben. Bereits Karl Marx hat mit sich Lewis Henry Morgan, einem amerikanischen Ethnologen, befasst und dessen Ergebnisse mit denen seiner materialistischen Geschichtsuntersuchung in Zusammenhang gebracht. Nach Marx' Tod 1883 vollendete Friedrich Engels dessen begonnenes Werk unter Verwendung seiner Notizen und schreibt 'Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats'. Auch der sozialistische Denker August Bebel beschreibt in seinem Werk 'Die Frau und der Sozialismus' die Veränderung der Stellung der Frau und dadurch der Familie in der Geschichte durch die Ablösung des Matriarchats durch das Patriarchat. In diesem Essay sollen die Ausführungen beider Denker differenziert und kritisch betrachtet werden, unter Einbeziehung moderner Matriarchatsforschung. Ferner sollen Überlegungen angestellt werden, welche Absicht genannte Autoren verfolgen könnten, wenn sie sich einer solchen Thematik widmen. Auffallend ist, dass sich sowohl Engels als auch Bebel auf die Ergebnisse von Lewis Henry Morgan und Johann Jakob Bachofen berufen. Darum erscheit es sinnvoll, zu Beginn auf diese Quellen einzugehen. Der US-amerikanische Anthropologe Morgan gilt als einer der Begründer der Ethnologie. Er hat Feldforschung bei Irokesenvölkern betrieben und aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen seine Theorie der evolutionistischen Entwicklung der gesamten Menschheit entwickelt. Demnach durchlaufen alle menschlichen Kulturen die Entwicklungsstufen Wildheit und Barbarei, die wiederum jeweils in drei Phasen unterteilt werden, bis sie schließlich die höchste Stufe, die Zivilisation, erreichen. Die alles andere als wissenschaftlich neutralen Begriffe Wildheit und Barbarei lassen bereits eine Abwertung vermuten. So sind sie bei Morgan durchaus zu verstehen, die lineare Entwicklung zur Zivilisation sieht er als Fortschritt und Ziel der Menschheit, was schon im Untertitel seines Hauptwerks 'Die Urgesellschaft, oder: Untersuchung über den Fortschritt der Menschheit aus der Wildheit durch die Barbarei zur Zivilisation' zu erkennen ist.