Naturalismus und Dialogizität im Roman von Benito Pérez Galdós

von: Ines Müller

GRIN Verlag , 2007

ISBN: 9783638784023 , 98 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 36,99 EUR

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Naturalismus und Dialogizität im Roman von Benito Pérez Galdós


 

Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,1, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der spanische Autor Benito Pérez Galdós stellt - verglichen mit anderen Autoren seiner Generation - eine literarische Ausnahme dar. Seine Aufgeschlossenheit gegenüber neuem Gedankengut machte ihn im Spanien des 19. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Vorreiter der Übernahme des literarischen Naturalismus. Seinem kritischen und analytischen Geist entsprechend, erfolgte diese Übernahme allerdings nicht unreflektiert und in imitativer Weise, sondern vor dem Hintergrund der reichen literarischen Stiltradition der spanischen 'Siglos de Oro'. Der Roman 'La Desheredada' erschien im Jahre 1881 als erstes Werk der 'Novelas contemporáneas de segunda manera' und stand damit für Galdós am Anfang einer neuen Schaffensphase, in der er versuchte, eine Synthese aus der traditionellen Stiltradition und den 'neuen' stilistischen und ideologischen Einflüssen zu schaffen. Ein Ziel dieser Arbeit ist es, die Einflüsse des (französischen) Naturalismus im Roman 'La Desheredada' zu untersuchen. Dazu ist es zunächst notwendig, den französischen Naturalismus mit all seinen ideologischen und literarischen Hintergründen kurz darzustellen. Außerdem werde ich versuchen, die wichtigsten Unterschiede zwischen dem französischen und dem spanischen Naturalismus herauszuarbeiten. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf der Einflechtung der cervantinischen Stiltradition in das Romanwerk von Pérez Galdós liegen. Dieser 'neue' Stil Galdós´ weist ein ganz besonderes Merkmal auf, das ihn deutlich vom Stil der französischen Naturalisten unterscheidet. Dieses Merkmal ist die Dialogizität, die sich spürbar durch den ganzen Roman 'La Desheredada' zieht. Das Konzept der Theorie der Dialogizität wurde im 20. Jahrhundert von dem russischen Literaturwissenschaftler Michail Bachtin entwickelt. Die Theorie steht im Gegensatz zur herkömmlichen stilistischen Analyse des Romans, die niemals in der Lage war, befriedigende Ergebnisse zur Beschreibung seines Stils zu liefern. Die Untersuchung dieser Theorie der Dialogizität, ihrer Mechanismen und vor allem ihrer Auswirkungen, stellt das zweite Ziel dieser Arbeit dar. Zum Vergleich wird Zolas Roman 'L´Assommoir' und Miguel de Cervantes´ 'Don Quijote' herangezogen; allerdings wird dieser Vergleich nicht systematisch betrieben, sondern nur dort angestellt, wo er thematisch und didaktisch notwendig und richtig erschien; daher wird in der Besprechung dieser zwei Werke kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.