Polen im Emsland - Displaced Persons, Befreier und Besatzer nach dem Zweiten Weltkrieg

von: Ingo Roetgers

GRIN Verlag , 2008

ISBN: 9783638034296 , 21 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 13,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Polen im Emsland - Displaced Persons, Befreier und Besatzer nach dem Zweiten Weltkrieg


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Historisches Seminar), Veranstaltung: 'Noch ist Polen nicht verloren'. Die Geschichte Polens im 'kurzen' 20. Jahrhundert 1918-1989, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann ein neues Kapitel der deutsch-polnischen Beziehungen, das zunächst durch eine vielen unbekannte Episode zwischen 1945 und 1947 eingeleitet wurde: Dem Einsatz polnischer Truppen in Nordwestdeutschland im Rahmen des Besatzungsdienstes der britischen Armee. Diese Arbeit versucht, die Kenntnisse über das Geschehen in den Nachkriegswirren zusammenzutragen, welche im Besonderen die befreiten Insassen der Strafgefangenen- und Arbeitslager im Emsland, die Besatzung des Emslandes durch die polnischen Streitkräfte sowie die Probleme bei der Repatriierung nach Polen betreffen. Ferner beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, inwiefern die Bevölkerung im Emsland als Teil des Täterstaates nach der Kapitulation mit der sich nun ergebenden Rollenumkehrung des Besatzers und des Besetzten umging. Nach dem Ende der Kampfhandlungen und mit der Befreiung der Emslandlager richteten sich neben den polnischen Truppen auch Displaced Persons, d.h. Menschen, die von den Nationalsozialisten verschleppt, interniert und zu harter Arbeit gezwungen wurden sowie befreite Kriegsgefangene und polnische Flüchtlinge im Emsland ein. Während die Befreiten eine 'polnische Enklave' schufen und ein kulturelles Leben nach dem Vorbild des Vorkiegspolens anstrebten, waren die polnischen Streitkräfte, die der Exilregierung der Republik Polen in London unterstanden, einer Konfliktsituation ausgesetzt, die sich durch den in Polen aufstrebenden Kommunismus ergab. Im Laufe der Zeit stellte sich für viele Polen die Frage nach der Heimkehr in das nun kommunistische Land. Als quellen- und literaturbezogene Grundlage zu diesem Thema diente insbesondere die Monographie Jan Rydels über die polnische Besatzung im Emsland, die 2003 in die deutsche Sprache übersetzt wurde und in der der Autor versuchte, sich dem bisher in der deutschen Geschichtsforschung entwickelten einseitigen Bild durch die Kenntnisnahme polnischer und britischer Quellen zu entziehen. Ausserdem wurden vor allem Zeitschriftenartikel und Artikel auf Internetseiten der jüngeren Zeit zur Erarbeitung herangezogen. Das erste Konzentrationslager Preußens wurde im Juni 1933 im Emsland belegt: das KZ Börgermoor südöstlich der Stadt Papenburg. Bis zum Untergang des NS-Regimes und der alliierten Befreiung im April 1945 bestanden auf dem Gebiet der heutigen Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim fünfzehn Straf-, Militärstraf- und Kriegsgefangenenlager (siehe Abb. 1).