Bulgarien und der Holocaust

von: Konrad Reinhold

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638500524 , 35 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Bulgarien und der Holocaust


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Hauptseminar 'Europa und der Nationalsozialismus', Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Tod ist ein Meister aus Deutschland'. Dieses Zitat Paul Celans bezeugt zu Recht, dass der in seinen Ausmaßen beispiellose und in seinem Organisationsgrad perverse Mord an den europäischen Juden seinen Ursprung in Deutschland, in den Ideologien eines Hitler, Goebbels und Rosenberg hatte. Man sollte dabei allerdings nicht den Blick dafür verlieren, dass ein solches Vorhaben ohne die Hilfe williger Kollaborateure in den betreffenden Ländern kaum durchführbar ist. So mussten unter anderem die Juden Frankreichs, Polens und des Baltikums erleben, dass es oft nicht die Besatzungstruppen waren, die das Vernichtungswerk in Gang setzten, sondern die eigenen Regierung, nicht selten die eigenen Nachbarn. Interessant ist in diesem Zusammenhang das Verhalten der Verbündeten der Achsenmächte auf dem Balkan - in Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Während die Juden in Ungarn bis zur deutschen Besetzung 1944 nur begrenzten Diskriminierungen ausgesetzt waren, ist in den beiden anderen Ländern eine Schaukelpolitik zu beobachten, die sehr auf innenpolitische und internationale Befindlichkeiten achtete; erst antisemitische Gesetzespakete verabschiedete, dann mit der Umsetzung zögerte; jüdische Bevölkerungsteile deportieren lässt, sich bei anderen umentschied. Insbesondere Bulgarien stellt eine Besonderheit dar. Einerseits zeigt es den neben Dänemark einzigen Fall breit gefächerten bürgerlichen Engagements zu Gunsten der jüdischen Bevölkerung, das schließlich in der Verhinderung der geplanten Deportation gipfelt, andererseits ist Bulgarien der einzige unabhängige Verbündete der Achse, der freiwillig seine im deutschen Machtbereich lebenden jüdischen Staatsbürger für die Vernichtungsmaschinerie freigab. Diesen und andere Widersprüche in der Judenpolitik der deutschen Verbündeten am Beispiel Bulgariens zu erklären, soll Thema der folgenden Hausarbeit sein.