Angriff und Apologie - Die Geschichtswissenschaft im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst: Mit Hayden White auf der Suche nach einem neuen Paradigma

von: Erik Fischer

GRIN Verlag , 2007

ISBN: 9783638584630 , 33 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Angriff und Apologie - Die Geschichtswissenschaft im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst: Mit Hayden White auf der Suche nach einem neuen Paradigma


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Veranstaltung: Theorien und Methoden der Neueren Kulturgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Besondere bei Hayden White ist, dass er seine Theorie um die Frage der Historiographie zentriert. Unruhe erzeugte er damit, dass er der Geschichtswissenschaft den Status einer Wissenschaft absprach, die Geschichtsschreibung mit der (schönen) Literatur gleich setzte und in den Augen seiner Kritiker damit den historischen Referenten, also die objektive Realität der Vergangenheit leugnete. Zu diesen Vorwürfen muss man sich nun positionieren. Der Autor gedenkt sie, wenn auch nicht vollständig zu entkräften, so doch zumindest abzuschwächen. Denn die Abrede eines wissenschaftlichen Status' für die Geschichtswissenschaft lässt sich aus der Kuhn'schen Definition einer Wissenschaft ableiten. Dort formuliert Kuhn, dass jede (normale) Wissenschaft ein Paradigma benötigt. Dieses 'ist die Gesamtheit der theoretischen Überzeugungen, welche die scientific community der jeweiligen Disziplin teilt, und auf dem ein Konsens darüber aufgebaut ist, welche Probleme für das Fach als grundlegend angesehen werden und was für Lösungswege möglich sind.' Das Paradigma ist also die wissenschaftliche Matrix der Wissenschaft selbst und definiert Grundlagen und Inhalte. White spricht der Geschichtswissenschaft nun eine solche Matrix ab, da sich noch kein Paradigma entwickelt hat und die Geschichtswissenschaft im Status einer Protowissenschaft verharrt. Deutlich wird das für ihn daran, dass in wesentlichen Fragen der Disziplin noch keine Einigkeit erzielt wurde. Stattdessen müssen sich Historiker immer wieder damit auseinandersetzen, was »Geschichte« eigentlich sei und wie man sie schreiben könne. Dies ist wahrhaftig eine richtige Beobachtung und die Diskussion um Hayden White zeugt hinlänglich vom Unvermögen der Disziplin, sich über den grundlegenden Gegenstand klar zu werden. An diesem Punkt ist White also zuzustimmen. Dennoch wird diese Arbeit, obwohl zum Teil apologetisch, nicht frei von Angriffen sein. Die Feststellung eines fehlenden Paradigmas wird der Autor als Ausgangspunkt nehmen, anhand der Überlegungen Hayden Whites ein solches zu suchen.